Von Heiko Kaiser
Halle-Künsebeck. Schon die Dimension des Schriftzugs ist gewaltig. Drei Meter hoch und 27 Meter lang verkünden die zehn Buchstaben in luftiger Höhe, wen das graue, funktional anmutende Gebäude einmal beherbergen wird: Gerry Weber. "Der Rohbau des Logistikzentrums ist so weit fertig. Jetzt arbeiten wir an den Logistik-Gewerken", sagt Jürgen Dietsch.
Welches gigantische Projekt sich hinter dieser sachlich, nüchternen Aussage des Gerry-Weber-Projektleiters verbirgt, wird beim Betreten des Logistikzentrums schnell deutlich. Noch wirken die drei Hallen wie schlafende Riesen. Doch überall schrauben, schweißen und montieren die mehr als 100 Arbeitskräfte an den Lebensbahnen des Giganten. Die ziehen sich als metallene Laufschienen durch die Hallen. Auf ihnen soll einmal die sogenannte Hängeware vollautomatisch transportiert werden, vorangetrieben von Elektromotoren, die in jeder Gasse den Pulsschlag takten.
In einem Bereich des zukünftigen Logistikzentrums montieren Arbeiter an einer Förderstraße. Ein Stück weiter wird an zwei gewaltigen Schneckenaufzügen geschweißt. Sie werden einmal ihre Frachten vertikal in höher oder tiefer gelegene Ebenen tragen.
34 Millionen Teile jährlich wird der Logistik-Riese einmal in der Spitze verarbeiten. "1,9 Millionen Stücke Hängeware in 16 Gassen können gelagert werden. Das Shuttle-Lager wird über elf Gassen verfügen und etwa 120 000 Kartons aufnehmen", nennt Jürgen Dietsch imposante Zahlen. Das Bild, das sich vor Ort bietet, ist noch beeindruckender: In gut 25 Metern Höhe erscheinen die Arbeiter winzig klein. Auf einer grazilen Schwebebühne stehend, befestigen sie die metallenen Einfassungen für die Hochregale - das Rückgrat des Riesen.
↧