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Rätsel um Wildmores Tod

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„Das ist nicht die Handschrift eines Pferderippers”, sagt Polizeisprecherin Corinna Koptik. Vor allem, dass die Verletzung am helllichten Tage zugefügt wurde, spreche dagegen. Verletzungen im Schambereich der Tiere seien hingegen üblich für dieses Täterprofil. Trotzdem rate die Polizei nun Pferdebesitzern im Umkreis nicht zu übertriebener Vorsicht. Ein Mann - der nach Angaben von Pferdebesitzer Herbert Mackenbrock drei Mal am Freitagvormittag aus seinem Auto heraus die Pferde des Sassenbergers beobachtet und sich erkundigt haben soll, ob das Pferd nun endlich tot sei (das HK berichtete) - wurde von der Polizei vernommen. „Er ist aber kein Beschuldigter”, betont Corinna Koptik. Herbert Mackenbrock habe, so sagt er, aber schon von einem benachbarten Landwirt gehört, dass der Mann auch dort an der Weide einige Shetlandponys beobachtet haben soll. Vorsichtshalber habe er das Autokennzeichen an die Nachbarn weitergegeben, sagt der 63-Jährige. Die Geschichte habe in Peckeloh längst die Runde gemacht, so dass Mackenbrock, der am Montag aus Angst vor Attacken auf seine anderen Pferde anonym bleiben wollte, seine Deckung aufgegeben hat. „Es waren so viele Leute seitdem hier, die was wissen wollten oder selbst etwas zu berichten hatten”, winkt er ab. Gemeinsam mit dem Tierarzt, der die 28 Jahre alte Wildmore am vergangenen Freitag schließlich von ihrem Leiden erlöst hat, versucht Mackenbrock aber auch sechs Tage nach dem Tod seines Pferdes zu rekonstruieren, was passiert sein könnte. Zwischen 8 und 14.15 Uhr muss der Täter zugestochen haben Als gesichert gilt, dass das Tier am Freitag um 6 Uhr auf die Weide gelassen wurde, wo der Halter es gegen 10 Uhr auf der Seite liegend fand. Gegen 14.15 Uhr wurde das Pferd eingeschläfert. Die Verletzung muss zwischen 8 Uhr, als Mackenbrock einkaufen ging, und 14.15 Uhr zugefügt worden sein. „Als ich gegen 10 Uhr die Stute liegend fand und sie aus eigener Kraft nicht hochkam, habe ich den Tierarzt gerufen”, sagt Macken-brock. Der Veterinär, der die Stute gut kannte, habe ihr eine Infusion gegeben. „Eine Rektaluntersuchung habe ich nicht durchgeführt, man kommt ja nicht sofort darauf, dass jemand das Pferd verletzt hat, und von einem Beckenbruch konnte ich auch nicht ausgehen”, sagt der Tierarzt. Die sehr alte Stute war jedoch so schwach, dass über Einschläfern schon nachgedacht wurde. „Ich wollte aber noch eine Stunde Zeit gewinnen, um zu sehen, ob die Infusion doch wirkt.” Als das nicht der Fall war, sollte die erlösende Spritze gesetzt werden. Die Stute hatte inzwischen ihre Lage verändert und Mediziner und Besitzer entdeckten die Blutspuren im Sand. „Mehrere auseinander liegende Flecken, jeweils etwa ein halber Liter Blut”, sagt der Tierarzt, „ich kann mir das Ganze absolut nicht erklären.” Nun sucht die Polizei Zeugen, und fragt: Wer kann Angaben dazu machen? Wer hat Verdächtige auf der Weide an der Hollmortstraße in Höhe Hausnummer 2 gesehen oder sonst was beobachtet? Hinweise an ` (0 54 23) 9 48 90.

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