Steinhagen (joda).
Die Zahl der Hunde in der Gemeinde wächst stetig. Allein im vergangenen Jahr wurden 210 neu angemeldet, so dass inSteinhagen nun 1525 Hunde leben. Davon sind nur fünf als gefährlich eingestuft und nur einer von den fünf hatte tatsächlich einen Beißvorfall. Benjamin Potthoff vom Ordnungsamt stellte die Entwicklung der Hundehaltung vorgestern im Ausschuss vor.
In Steinhagen kommen gegenwärtig 1525 Hunde auf 20 375 Einwohner. In der ganzen BRD kommen etwa 5,5 Millionen Hunde auf 81 Millionen Bundesbürger. Damit liegt die Anzahl der Hunde in Steinhagen deutlich über dem Schnitt (ein Hund auf 13 Einwohner, in ganz Deutschland sind es 15).
Außerdem werden es jedes Jahr mehr. "Wir haben eine jährliche Zuwachsrate von etwa 30", sagt Benjamin Potthoff, der bei der Gemeinde für Hunde und die Hundesteuer zuständig ist. 2014 war dabei sogar ein positiver Ausreißer, es wurden 81 Hunde mehr angemeldet als abgemeldet.
Der Lieblingshund der Steinhagener ist der Labrador. 216 dieser Retriver sind in der Gemeinde angemeldet. Noch häufiger sind hier nur die verschiedenen Rassen, die zur Gruppe der Terrier gehören (302). Außerdem leben aktuell 135 Schäferhunde in der Gemeinde, immerhin 91 Dackel und mehr als 300 Golden Retriever, Sennenhunde, Border Collies, Münsterländer, Pudel und Schnauzer. Aber auch etliche seltenere Rassen sind in kleiner Anzahl vertreten.
Neben der Freude für die Besitzer bringen die Hunde auch der Gemeinde einiges: 55 Euro Hundesteuer kostet ein Hund pro Jahr, der zweite ist sogar noch teurer und schlägt mit 67 Euro zu Buche. Die Höhe dieser Aufwandssteuer darf die Gemeinde selbst bestimmen. Im deutschen Vergleich liegt Steinhagen etwa im unteren Mittelfeld; es gibt Kommunen, die ganz auf diese Steuer verzichten, andere sind aber deutlich teurer, so wie Mainz, wo 186 Euro im Jahr fällig werden.
Die Einnahmen der Hundesteuer sind nicht zweckgebunden. Trotzdem reicht das Aufkommen mehr als aus, um die Kosten für die 34 Hundetoiletten zu bestreiten. Da sich diese Tütenspender bewährt haben, sollen im laufenden Jahr weitere zwölf dazukommen, 2016 sind noch mal weitere 14 geplant.
Die Nutzung dieser Toiletten ist verpflichtend.Trotzdem gibt es immer wieder Hundebesitzer, die sich nicht daran halten und deshalb vom Ordnungsamt gebührenpflichtig verwarnt werden.
Das zweite leidige Thema, wenn es um Hunde geht, sind die gefährlichen Hunde. Davon gibt es in der Gemeinde - offiziell - sehr wenige. Nur fünf gefährliche Hunde sind hier gemeldet. Vier davon gehören zu einer Rasse, die als Kampfhund eingestuft wird - so wie Pittbulls - und nur einer muss einen Maulkorb tragen, weil er tatsächlich schon gebissen hat.
"Beißvorfälle haben wir jedes Jahr mehrere", erläutert Potthoff. "Meist sind das aber Hunde untereinander. Außerdem wird nicht jeder Hund deshalb sofort als gefährlich eingestuft." Weitere acht Hunde gehören zu sogenannten »bestimmten Rassen«, was Hunde mit "gefährlichem Potenzial" bezeichnet, wie es das Ordnungsamt nennt.
Sich einen Kampfhund zuzulegen ist übrigens durchaus ein Luxus: 613 Euro werden hier dafür pro Jahr eingezogen. Außerdem braucht der Besitzer einen Sachkundenachweis mit Bestätigung vom Amtsveterinär.