Von Tasja Klusmeyer
Versmold. Die einen holen das Fahrrad aus dem Schuppen, die anderen das Auto aus der Garage. Kurze Wege sind auch zu Fuß zu bewältigen, für längere Strecken braucht es Bus oder Bahn. Wir alle tun es - täglich, meist sogar mehrfach: aus irgendeinem Grund irgendeinen Weg zurücklegen. Zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Sport, zur Verabredung. Der Kreis Gütersloh hat im vergangenen Frühjahr in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) genauer nachgefragt - und kreisweit mehr als 9000 Antworten erhalten, wie, warum und wann die Menschen unterwegs sind. Das Datenmaterial über das Mobilitätsverhalten liegt nun auch für Versmold vor. Ganz klar: Das Auto macht bei den Fleischstädtern das Rennen. Was nicht wirklich überraschend ist.
400 Rückmeldungen gab es aus der Fleischstadt insgesamt. Mehr als 95 Prozent dieser Haushalte verfügen demnach über einen eigenen Pkw. Pro Haushalt werden 1,6 Fahrzeuge gezählt. 60 Prozent der Teilnehmer an der Mobilitätsumfrage stecken täglich oder zumindest fast täglich den Schlüssel ins Zündschloss. Die häufige Nutzung des Autos verwundert angesichts der Lage Versmolds und der Anbindung an den ÖPNV nicht. So haben mehrere der Befragten die Möglichkeiten, sich mit Bus und Bahn fortzubewegen, bemängelt, wie Nils Werner vom VVOWL jetzt der Versmolder Politik in seiner Zusammenfassung vorstellte.
Damit ist die Bewertung des ÖPNV-Angebotes insgesamt schlechter als der Kreisdurchschnitt ausgefallen. Direkte Anbindung ans Schienennetz besteht gar nicht, die Busse fahren zwar, aber offenbar nicht immer so, wie es die Versmolder bräuchten. "Überdurchschnittlich häufig" wurde laut Werner die schlechte Anbindung an die Nachbarkreise Warendorf und Osnabrück genannt. Aber auch Richtung Gütersloh wünschen sich die Versmolder Verbesserung. "Der Weg von Versmold aus nach Gütersloh ist einfach länger", sagt Nils Werner.
An der Entfernung freilich kann er nichts ändern, ebenso an einigen anderen Faktoren. So erschwerten beispielsweise Kreis- oder gar Landesgrenzen die ÖPNV-Planungen. Bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes und der Neuausschreibung des Linienbündels Nordwest (siehe Info) aber haben Kreis und Verkehrsverbund Möglichkeiten - und so sollen die Ergebnisse der Mobilitätsabfrage dort auch Berücksichtigung finde
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