Von Sven Hauhart
Halle-Hesseln. Seinem Hund einen Ball oder ein Stöckchen zuwerfen kann jeder. Dass es deutlich spektakulärer geht, demonstrierten am vergangenen Wochenende die sogenannten »Discdogger«. Bei der Premiere des von der Haller »DOG-UNI« veranstalteten Teuto-Cups flogen Frisbees und Hunde auf dem Sportplatz in Hesseln kunstvoll durch die Luft. Sechs Hund-Mensch-Paarungen qualifizierten sich in der Disziplin Xtreme Distance für die Weltmeisterschaft in den USA.
Aus ganz Deutschland sowie dem europäischen Ausland waren die Teilnehmer nach Hesseln gereist. Alle wollten die Chance auf einen Startplatz bei der im September in den USA stattfindenden Weltmeisterschaft nutzen. Denn der auf dem Sportplatz der SG Hesseln ausgetragene Teuto-Cup war das einzige deutsche Qualifikationsturnier im »Xtreme Distance«. Bei dieser Disziplin des Hundefrisbees geht der weiteste vom Hund gefangene Wurf in die Wertung ein.
Der Wettbewerb wurde nach Frauen und Männern getrennt in jeweils vier Klassen, die sich hinsichtlich der Schwere der Scheibe unterschieden, ausgetragen. Der weiteste Wurf des Tages gelang Daan Krieken aus Belgien: In der Klasse Unlimited Plastic fing sein Hund »DJ« das mehr als 110 Gramm schwere Frisbee erst nach stolzen 62 Metern. Damit blieb Krieken nur fünf Meter unter dem Europarekord. Dass dies kein Zufall war, bewies der Belgier in der Klasse Classic Plastic: Mit der zwischen 85 und 110 Gramm schweren Scheibe schaffte er es bis auf 48 Meter. Dieselbe Distanz überbrückte auch Disolina Altenberg, der damit der weiteste Wurf bei den Frauen - ebenfalls in der Klasse Classic Plastic - gelang.
Weniger weit, jedoch nicht minder spektakulär ging es bei den Freestyle-Wettbewerben zu. Hier zeigten Mensch und Hund in einer 90-sekündigen Kür möglichst viele Trickwürfe. Besonders die Elemente, bei denen der Hund sein Herrchen oder Frauchen als Absprungrampe nutzte, um sich hoch in die Luft zu katapultieren, sorgten für Raunen. "Das ist Hochleistungssport. Das kann nicht jeder Hund von Natur aus", stellte Veranstalterin Friederike Schulz klar. Die diplomierte Tierhomöopathin wies darauf hin, dass der Hund für die dargebotenen Choreographien "ausdauermäßig und kraftmäßig trainiert sein muss". Außerdem müsse der Mensch so werfen können, dass es für den Hund nicht gesundheitsschädlich sei. In einer abgespeckten Version mit weniger hohen Würfen, könne aber jeder Hundebesitzer diese Sportart praktizieren. Halter, die ihrem vierbeinigen Freund also nicht länger nur Bälle und Stöckchen zuwerfen wollen, können sich bei Schulz für einen Hundefrisbee-Workshop melden.
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