Von Kerstin Spieker
Werther.
Was sich mit 500 Euro Spendengeld so alles machen lässt, das begeisterte Claudia Köhler bei ihrem Besuch im Wertheraner Kreisfamilienzentrum Fam.o.S. Köhler hatte zusammen mit der Gleichstellungsstelle der Stadt einen »Frauen Kram- und Krempel-Markt« organisiert. Der Erlös aus Standgeldern und Kuchenverkauf ging ans Fam.o.S. und dort bekam der Raum für die Krabbel- und Spielgruppen dadurch ein völlig neues Gesicht.Der Mietvertrag mit der Stadt Werther sagt es deutlich: Das Fam.o.S. darf die Räume in der ehemaligen Ampelschule an der Engerstraße mietfrei nutzen. Auch für die Bewirtschaftungskosten, sprich Strom, Wasser und Gas, kommt die Stadt auf. Doch wenn es um Instandhaltungsarbeiten geht, dann muss der Trägerverein des Familienzentrums ins eigene Säckel greifen. Und darin herrscht wahrhaftig keine Fülle.
"Der Boden in dem Krabbel- und Spielgruppenraum war 30 Jahre alt", berichtet Trägervereinsvorsitzende Martina Detert. Das Material war nach drei Jahrzehnten nicht nur porös geworden, der Boden war von unten ohne eine nennenswerte Isolierung auch einfach kalt. "Optimal war das natürlich nicht gerade, wenn die Kleinen darauf spielen und krabbeln", so Sonja Bräuer, deren Einsatzgebiet der Kindergruppenraum ist.
Da kam der »warme Regen« von 500 Euro genau richtig. Auf den alten Boden wurde eine Trittschutzdämmung aufgebracht, die gleichzeitig auch für mehr Wärme von unten sorgt. Darauf kam ein Laminat in Schiffsbodenoptik. Und weil das Fam.o.S.-Team gerade dabei war, gab es auch noch einen neuen Wandanstrich, neue Gardinen und neue Kissen für die Sitz- und Kuschelecke. Möglich wurde der »Rundumschlag« durch die Geldspende, aber auch durch die Farbspende von Malermeister Dragan Brankovìc und den fleißigen Einsatz ehrenamtlicher Helfer.
Claudia Köhler jedenfalls war überrascht, welchen Effekt ihr Scheck für die jungen Nutzer des neu gestalteten Raums hat. Den »Frauen Kram- und Krempel-Markt« hat sie nicht nur initiiert, sondern organisiert ihn mit der Gleichstellungsbeauftragten Elke Radon nun schon zum wiederholten Mal. Am 27. Juni wird es wieder so weit sein. Innenhof und Garten des Hauses Werther verwandeln sich dann erneut in eine Shoppingmeile, auf der zu günstigen Tarifen Gebrauchtes aller Art zu haben sein wird. "An Floh- und Trödelmärkten begeistert mich besonders, dass Dinge nicht einfach weggeworfen, sondern nachhaltiger genutzt werden. Außerdem machen sie Spaß", will Claudia Köhler weiterhin auf diesem Gebiet aktiv sein.
Für Wertheraner Initiativen und Einrichtungen ist das ein Segen. Denn das Geld, das aus Standgebühren und Cafeteria zusammenkommt, wird stets innerhalb der Böckstiegelstadt gespendet. Wer vom nächsten »Frauen Kram- und Krempel-Markt« profitiert, weiß Claudia Köhler noch nicht. Bis dahin wird ihr und der Wertheraner Gleichstellungsbeauftragten aber sicher etwas einfallen.
¦ Genauere Informationen über Anmeldemodalitäten und den »Frauen Kram- und Krempel-Markt« entnehmen HK-Leser zeitnah ihrer Zeitung.