Von Andreas Großpietsch
Borgholzhausen. Mit Blick auf die Buchstaben des Gesetzes bleibt noch jede Menge Zeit, um als Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 13. September in Borgholzhausen vorgeschlagen zu werden. Erst am 27. Juli um 18 Uhr müsste die Bewerbung eines Aspiranten eingegangen sein, der gegen den seit langem feststehenden SPD-Kandidaten Dirk Speckmann antreten wollte. In der Wirklichkeit aber wird es höchste Zeit, an die Öffentlichkeit zu treten, wenn man denn etwas zu verkünden hat. Heute führt die CDU Gespräche mit den übrigen Ratsparteien - mit dem Ziel, bald darauf etwas bekannt geben zu können.
In einem Punkt sind sich sogar alle fünf im Rat vertretenen politischen Gruppierungen einig: Für die Demokratie im Allgemeinen und für die Wahl in Borgholzhausen im Besonderen wäre es gut, wenn es mehr als einen Bewerber um das Amt gäbe. Das sagt selbst Dirk Speckmann, der Anfang des Jahres seine Kandidatur bekanntgab und es zumindest auf dem Papier ohne Gegner leichter hätte. Allerdings ist die Position eines Bürgermeisters, der sich in einer Wahl gegen mindestens einen Mitbewerber oder eine Mitbewerberin durchgesetzt hat, sicher eine andere. Zumal diese Bürgermeisterwahl nicht zusammen mit dem Kampf um die Plätze im Rat stattfindet.
"Die Situation ohne einen Gegenkandidaten ist aus unserer Sicht ganz unglücklich", sagt zum Beispiel Dieter Rerucha von den Unabhängigen und Hermann Ludewig von der FDP meint: "Wir würden uns über eine Alternative zu Herrn Speckmann freuen." Für die Grünen sagt Heidrun Kleine-Hagenbrock-Koster: "Wir sind immer für mehr Demokratie und für mehr Wettbewerb."
Hört sich nach einer Steilvorlage für die Christdemokraten an, die sich beim Thema Bürgermeisterwahl schon seit langem sehr bedeckt halten. "Mehr als ein Kandidat wäre gut", bleibt auch Arnold Weßling im Ungefähren, obwohl die CDU die anderen Parteien für heute Abend zu einem Gespräch zum Thema gebeten hat. Dem Politprofi ist natürlich klar, dass die Wahl in Borgholzhausen eine wichtige Besonderheit hat: Da mit Klemens Keller der Amtsinhaber in den Ruhestand geht, ist das Rennen in jedem Fall offen.
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