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Wo Riesen Mikado spielen

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Von Frank Jasper Steinhagen. Was hat es mit den Baumstämmen auf sich, die da scheinbar wie zufällig abgeworfen neben dem Dorfteich liegen? Spielen da Riesen Mikado? Anruf beim Landschaftsarchitekten Jürgen Edenfeld, unter dessen Leitung der Park zurzeit von Grund auf umgestaltet wird: "Das ist ein Balancier-Klettergerüst für Kinder", erklärt der Experte. Am 9. Mai wird der Park mit einem Fest eröffnet. Die Vorfreude steigt. Wer von der Bahnhofstraße aus einen Blick auf die Parkbaustelle wirft, kann das auffällige Gebilde sehen. Einige der hellen Baumstämme ragen in den Himmel, andere liegen in verschiedenen Höhen dazwischen. Darunter ragen große Findlinge aus dem Sand. "Ziel war es, ein möglichst naturnahes Spielen zu ermöglichen", erklärt Jürgen Edenfeld. Dazu passt auch der Sand- und Matschbereich am Pulverbach, der sich in einem neuen Verlauf durch die Grünanlage schlängelt. Zwei große Äste ragen über den Bach und laden zum Balancieren ein. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie Kinder sich hier austoben. Das Stuttgarter Unternehmen Kukuk (Kunst, Kultur, Konzeption) zeichnet für das Klettergerüst verantwortlich. Nullachtfünfzehn-Spielplätze sind deren Sache nicht. "Leider sind in unserer stark urbanisierten Welt die Bewegungsmöglichkeiten von Kindern oft vorgegeben und stark eingeschränkt. Die von KuKuk gestalteten Außenräume fordern Bewegung heraus: Klettern, Hangeln, Hüpfen oder Balancieren sind nötig, um sie zu erobern. Die Motorik wird dadurch trainiert und ausdifferenziert, Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination ausgebildet", erklärt die Firma ihr Konzept. Die komplexen und dynamischen Strukturen sollen die Suche nach Lösungen notwendig machen und die Lust am Experimentieren und Kombinieren wecken. Dabei können die Kinder lernen, Risiken realistisch einzuschätzen und Hindernisse zu überwinden. "Bei den Ästen handelt es sich um unbehandelte Robinienstämme", so Jürgen Edenfeld, der den Kontakt zu den Fachleuten aus Stuttgart hergestellt hat. 20 000 Euro kostet das kunstvolle Klettergerüst. Der TÜV hat es bereits abgenommen.

"Neue Sträucher und Bäume sind bereits gepflanzt"

Laut Jürgen Edenfeld liegen die Umgestaltungsarbeiten des Parks im Zeitplan. "Allerdings hat uns das Unwetter vor zwei Wochen Zeit gekostet", so der Landschaftsarchitekt. Die Mitarbeiter der Firma Kahleis, die mit den Arbeiten betraut wurde, hätten gut aufgeholt. Am Samstag ist mit der Einsaat von Rasenflächen und einer Wildblumenwiese begonnen worden. In zwei Wochen werden Blumenbeete angelegt. "Neue Sträucher und Bäume sind bereits gepflanzt worden", berichtet Edenfeld. Die Sträucher sollen die benachbarten Wohnhäuser vom Park abschirmen. Die neuen Bäume sollen vor allem das Gehölz ersetzen, das im Zuge der Erneuerung gefällt werden musste. Neben einigen Buchen sind ein Walnussbaum und ein Lebkuchenbaum gepflanzt worden. "Lebkuchenbäume stammen aus Ostasien und heißen so, weil das Laub im Herbst und nach dem Fallen nach Lebkuchen riecht", erklärt der Fachmann. Neben der Sandfläche am Balancier- und Klettergerüst wird es noch einen kleinen Strand direkt am Dorfteich geben. "Der ist aber nicht zum Spielen geeignet, sondern soll eher dem Aufenthalt zum Erholen dienen", erklärt Jürgen Edenfeld. Für die Kinder dürfte ohnehin die Sandfläche beim Riesen-Mikado interessanter sein. Dort gibt es auch Wasser und das ist nur bis zu 20 Zentimeter tief und damit ungefährlich.

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