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Die Geschichte geht ins Ohr

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Von Andreas Großpietsch

Borgholzhausen.
"Viel Geld haben wir nicht, aber wir haben gute Ideen", sagt Hartmut Escher vom Naturpark Terra.vita selbstbewusst. Eine dieser guten Ideen betrifft jetzt auch
Borgholzhausen.
Zwei besondere Sehenswürdigkeiten können dabei künftig im Wortsinn für sich selber sprechen - und haben interessante Geschichten zu erzählen.

Voraussetzung, um diese Geschichten zu hören, ist allerdings der Besitz eines entsprechenden Abspielgeräts, das die Besucher von Luisenturm und Heimathaus mitbringen müssen, um dort etwas über den Kraken-Garten am Grunde des Meeres oder die Pfaffenkammer zu erfahren. Was aber angesichts der Verbreitung von Handys kein großes Problem zu sein scheint, wie man tagtäglich sehen kann.

Die gute Idee der Leute von Terra.vita - einem Geo- und Naturpark, der große Teile des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges umfasst - ist es zum einen, die geologisch oder historisch wichtigen Fakten in Form unterhaltsamer kleiner Hörspiele anzubieten. Und zum anderen, diese kleinen Hörspiele genau am richtigen Ort kostenlos zugängig zu machen.

"Das lohnt sich für Touristen ebenso wie für Einheimische", freut sich Bürgermeister Klemens Keller über die beiden sogenannten »Terra-Vista Ausblicke zum Anhören-Punkte« in der Lebkuchenstadt. Am Luisenturm wird das Konzept besonders augenfällig. Während der Blick aus luftiger Höhe über Borgholzhausen schweift, kann man mit eigenen Augen nachvollziehen, wieso Borgholzhausen seine Entstehung einer Reihe zu ihrer Zeit verheerender Naturkatastrophen verdankt.

Dass es eine 290 Meter hohe Johannesegge gibt, ist die Folge des Auftreffens der afrikanischen Kontinentalplatte auf die eurasische. Dieses Millionen Jahre zurückliegenden Ereignis ist nicht nur die Auffaltung der Alpen, sondern als nördlichster Ausläufer dieser gewaltigen Erdbewegungen auch die des ungleich niedrigeren Teutoburger Waldes.

16 Meter über der Johannes-egge befindet sich die Aussichtsplattform des Luisenturms und der Blick ins Tal lässt mit etwas Fantasie erahnen, wie aus Norden heranrückende Gletscher an dieser niedrigen Stelle die Gebirgsbarriere überwanden und den heutigen Pass von Borgholzhausen glätteten und vertieften. Diese Stelle ist seit Jahrtausenden attraktiv für die Menschen, die hier gesiedelt haben. Und unter anderem die vom Luisenturm gut sichtbare Ravensburg schufen.

Diese interessanten Fakten werden in Form kurzer, professionell aufbereiteter Hörspiele direkt auf das Handy gespielt, wenn man den VR-Code scannt oder eine entsprechende Telefonnummer anwählt.

Beides findet sich auf entsprechenden Schildern direkt an den Sehenswürdigkeiten, aber auch auf der Homepage von Terra.vita für alle diejenigen, die sich vorab informieren wollen. Im gesamten Terra.vita-Gebiet gibt es derzeit 24 dieser Hörstandorte, doch die Zahl soll rasch weiter steigen.


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