Von Sonja Faulhaber
Steinhagen. Manchmal sind es die skurrilsten Ideen, die am Ende zum Erfolg führen. So auch bei den drei Realschülern Niklas Bergmann, Jonas Stuckmann und Luka Geisenhanslüke, die bei »Schüler experimentieren«, einem Teil des »Jugend forscht«-Wettstreits in Herford, mit ihrer Erfindung den dritten Platz in der Kategorie Technik erworben haben. Ihr Experiment: einen Drucker mit Füllertinte zu befüllen und sauber damit zu drucken. Die Idee dahinter: effektiv Strafarbeiten kopieren.
Aber von Anfang an: Vor einigen Monaten musste ein Mitschüler der drei Achtklässler zur Strafe für ein Vergehen die Hausordnung abschreiben. Der junge Mann dachte sich, dass er die handschriftliche Arbeit doch einfach kopieren könne. Dann würde die nächste Strafarbeit ganz schnell von der Hand gehen. Doch die Lehrer kamen hinter seinen Trick, denn die Farbkopie konnte natürlich nicht mit Tintenkiller entfernt werden, war als nicht wirklich mit dem Füller selbst geschrieben.
Diese Situation brachte die drei Realschüler auf die pfiffige Idee, doch einen altmodischen Drucker so umzubauen, dass er mit Füllertinte druckt.
Gesagt, getan. Monatelang arbeiteten die drei im Rahmen der Fordergruppen-Arbeit an ihrem Drucker, testeten verschiedene Wege, die Tinte in die Druckerpatronen zu bekommen und den Drucker so einzustellen, dass genau die richtige Menge Tinte aufs Papier kommt. Nicht zu blass, nicht zu viel, so dass alles verläuft. Das Ergebnis ihres Projektes präsentierten die drei im Rahmen der Kreativmesse Anfang Fe-bruar ihren Mitschülern.
Physiklehrer Klaus Baumgart war vom Ideenreichtum seiner Schüler so begeistert, dass er ihnen die Idee unterbreitete, bei »Jugend forscht« mitzumachen.
Und ein paar Tage vorm Anmeldeschluss entschlossen sich die drei dann, es zu wagen. Erst einmal ohne große Erwartungen, wie Jonas Stuckmann im Nachhinein verrät. "Wir waren ganz locker", erinnert sich auch Luka Geisenhanslüke. Er und Jonas Stuckmann mussten alleine fahren, da Niklas Bergmann verhindert war. Und auch Lehrer Klaus Baumgart war aus terminlichen Gründen nicht mit dabei, dafür aber Kerstin Stuckmann. In Herford überzeugten die beiden 13- und 14-Jährigen dann mit ihrer Gelassenheit. "Wir kamen mit den Jurymitgliedern locker ins Gespräch und haben uns wohl ganz gut verkauft", so Jonas Stuckmann. Am Ende gab es für das Team der Realschule einen verdienten dritten Platz sowie den Sonderpreis der Sparkasse.
Realschul-Schulleiter Frank Kahrau ist sehr stolz auf die Platzierung seiner Schüler: "Es ist das erste Mal, dass ein Team der Realschule bei »Jugend forscht« angetreten ist", betont Kahrau. Aber es soll nicht das letzte Mal sein. Die drei jungen Männer, die auch in der Roboter-AG aktiv sind, denken bereits über einen möglichen Beitrag im kommenden Jahr nach. "Aber noch haben wir nichts Konkretes", betonen Stuckmann, Bergmann und Geisenhanslüke.
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