Von Tasja Klusmeyer
Versmold.
Drinnen ziehen die Schwimmer ihre Bahnen, draußen ruht der Badebetrieb um diese Jahreszeit - ruhig ist es im Außenbereich des Versmolder Parkbades momentan dennoch nicht. Die Stadt renoviert seit einigen Tagen das Gebäude, in dem Sanitäranlagen und Kiosk untergebracht sind - und setzt damit einen längst getroffenen politischen Beschluss um. Während die Einrichtung am Caldenhofer Weg mit dieser Maßnahme zur kommenden Freiluftsaison weiter aufgewertet werden soll, macht sich die Politik in dieser Woche erneut Gedanken um die künftigen Eintrittspreise.Der Jugend-, Kultur- und Schulausschuss hatte bereits in seiner Sitzung im Januar intensiv über die Preisgestaltung debattiert. Wie berichtet, möchte die Stadtverwaltung zum 1. April eine Erhöhung umsetzen. Demnach sollen Erwachsene demnächst 3,50 Euro statt bisher 2,80 zahlen. Kinder ab sechs Jahren dürfen für zwei Euro (bisher 1,50) den ganzen Tag im Parkbad planschen. Mit diesen Preisen bewegt sich Versmold laut Verwaltung im Bereich umliegender Bäder.
Hintergrund des Schrittes sind die hohen Investitionen ins neue Naturerlebnisbad, zudem habe man lange Zeit keine Preisanpassung vorgenommen. Das jährliche Defizit der Badeeinrichtung würde sich durch die Mehreinnahmen in etwa um 35 000 Euro verringern.
Die SPD allerdings zeigte sich mit dem Verwaltungsvorschlag im Fachausschuss nicht einverstanden - und schlug eine differenziertere, saisonale Preiserhöhung vor. Schließlich, so ihr Argument, sei die Attraktivität der Einrichtung mit dem neuen Außenbereich ausschließlich in den Sommermonaten gesteigert worden. Außerdem regte die SPD an, über zusätzliche Anreize für Familien und Schwimmanfänger nachzudenken.
Am Donnerstag nun steht das Thema wieder auf der Tagesordnung - die Verwaltung hält nach erneuter Prüfung weiterhin an ihrem ursprünglichen Vorschlag zur Preisgestaltung fest. Bürgermeister Michael Meyer-Hermann spricht von einem "einfachen, transparenten und maßvollen" System und verweist zudem auf gleichbleibende Bewirtschaftungskosten im Sommer wie im Winter. Die Sitzung am Donnerstag dürfte vermutlich nochmals für Diskussion sorgen.
Einig war man sich dagegen im November 2013, als im Zuge der Haushaltsplanberatungen 45 000 Euro für die Renovierung des Außengebäudes in den Etat eingestellt wurden. Im vergangenen Jahr konnten die Arbeiten allerdings aufgrund der Großbaustelle Naturerlebnisbad nicht umgesetzt werden. "Die Neueröffnung hatte Priorität", sagt Olaf Hummel, technischer Sachbearbeiter bei der Stadt. Seit Anfang dieser Woche nun sind die Arbeiten in vollem Gang, bis zur Eröffnung der Außensaison im Mai sollen sie abgeschlossen sein.
35 000 Euro fließen laut Haushaltsbeschluss in den Umbau des Kiosk, weitere 10 000 Euro stehen für die Verschönerung am Gebäude zur Verfügung. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes entkernen aktuell die in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen, die im nächsten Schritt komplett erneuert werden.
Das Versmolder Bauunternehmen F+G indes ist mit dem Umbau des Kiosk beauftragt worden. Die Wand zum Verkaufsraum ist bereits herausgebrochen; die beiden blauen Eingänge werden künftig durch ein zweiflügeliges Türelement ersetzt. Fußboden, Wandfliesen, Decke und Beleuchtung werden im Inneren erneuert; künftig gibt es Personalraum und -toilette. Insgesamt soll der Kioskbereich laut Olaf Hummel einladender wirken und für die Gäste als Verkaufsraum besser erkennbar werden. Ebenso sind Arbeiten an der Fassade vorgesehen - das Gesamtbild von Hallenbad, Außenbereich und Nebengebäude soll dadurch einheitlicher werden.
Ergänzend zu den räumlichen und äußerlichen Veränderungen wird die Betreiberin die Ausstattung des Verkaufsraumes modernisieren. Die Zeit des provisorischen Kioskbetriebes soll damit in der kommenden Freibadesaison ein Ende haben. Die Badegäste können sich künftig im neuen, imbissähnlichen Gastronomiebereich stärken - bevor es wieder in den Strandkorb oder auf den Sprungturm geht.