Halle. Zum zweiten Mal in seiner jungen Karriere ist Tennisprofi Jan-Lennard Struff, die aktuelle Nummer 76 der Weltrangliste, ins deutsche Davis-Cup-Team berufen worden. Philipp Kreutzer hat mit dem 24-Jährigen über seine Einsatzchancen in der Erstrundenbegegnung gegen Frankreich vom 6. bis 8. März, den neuen Teamchef Michael Kohlmann und die kommende Bundesliga-Saison mit dem TC BW Halle gesprochen.
Herr Struff, haben Sie eigentlich sehr gelitten in den vergangenen Monaten?
Jan-Lennard Struff: Wieso soll ich gelitten haben?
Ihr Lieblingsclub Borussia Dortmund schwebte bis vor kurzem in allerhöchster Abstiegsgefahr.
Struff: Stimmt. Das ist schon eine schwierige Saison, wir BVB-Fans waren ja vom Erfolg verwöhnt. Aber es ist unglaublich: Wenn wir am Samstag das Derby gegen Schalke gewinnen, dann kann das der Mannschaft so viel Schwung geben, dass sie da unten rauskommt und sogar nach oben schauen darf.
Nach oben - das beschreibt Ihre eigene sportliche Entwicklung sehr treffend. Nun sind Sie erneut für das deutsche Davis-Cup-Team nominiert worden. Wieder für ein Spiel gegen Frankreich. Was bedeutet Ihnen das?
Struff: Ich bin stolz, wieder dabei zu sein. Und ich freue mich schon sehr darauf, wenn am Montag die Trainingswoche mit der Mannschaft beginnt.
Worauf genau freuen Sie sich?
Struff: Als ich im April des vergangenen Jahres zum ersten Mal dabei war, hat mir das sehr viel Spaß gemacht. Wir Tennisspieler sind Einzelsportler, und deshalb ist es etwas besonderes, einem Team anzugehören. Und es ist einfach ein schönes Gefühl, gemeinsam für Deutschland anzutreten. Das habe ich als außergewöhnlich empfunden, obwohl ich ja gar nicht gespielt habe.
Wie schätzen Sie ihre Chancen ein, diesmal zu spielen?
Struff: Das weiß ich nicht. Klar ist, dass Philipp Kohlschreiber und Benjamin Becker in der Weltrangliste höher stehen als ich. Es wird aber sicher auch damit zusammenhängen, wie die Franzosen aufstellen. Kohle (Michael Kohlmann, Anm. d. Red) wird das entscheiden.
Michael Kohlmann ist seit gerade mal zwei Wochen der neue Teamchef. Wie ist er denn so?
Struff: Er war ja vorher schon als Kotrainer dabei, und ich habe jetzt wegen des Spiels gegen Frankreich zwei Mal mit ihm telefoniert. Er ist sehr freundlich, und er verfügt aus seiner Zeit als Profi über eine Menge Erfahrung.
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