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Ein knappes Rennen

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Von Claus Meyer

und christian helmig

Altkreis Halle. Was wäre gewesen, hätte Steinhagens Trainer Stephan Neitzel einen Linkshänder zur Verfügung gehabt? Kleinigkeiten wie diese entschieden das knappe Rennen zwischen der gastgebenden Sportvereinigung und Oberligist HSG Siebengebirge-Thomasberg im Achtelfinale des DHB-Amateurpokals.

Joachim Vogel und Jonas Maiwald fehlten verletzt, auf Rechtsaußen versuchte sich Rechtshänder Philipp Buhrmester. Den brachten seine Kollegen zwei Mal in eine so unglückliche Position, dass Timo Adeyemi im Thomasberger Tor parieren konnte. Ob ein Linkshänder aus spitzem Winkel getroffen hätte, bleibt Spekulation. "Ich bin weit davon entfernt, den Jungs einen Vorwurf zu machen", sagte Neitzel, in dessen Stimme sich Stolz und Enttäuschung nach der 29:30-Niederlage die Waage hielten.

Lob gab es derweil vom Deutschen Handballbund (DHB) und den beteiligten Teams für den Ausrichter. Spvg.-Abteilungsleiter Andreas Freitag hätte sich aber mehr als die gut 300 Zuschauer gewünscht, die den Weg ins Schulzentrum fanden. "Bei 400 hätte es ein Überschuss werden können", sagt Freitag, der finanziell von einer ausgeglichenen Bilanz für den Verein ausgeht. Den sportlichen Erfolg vorausgesetzt, kann er sich eine erneute Ausrichtung des Turniers vorstellen, befürwortet aber Änderungen im Modus. "Es ist nicht gerecht, Achtel- und Viertelfinale an einem Tag zu spielen", sagt Freitag. Der Sieger der ersten Partie werde aufgrund der längeren Pause klar bevorteilt. Anregungen von Organisatoren und Aktiven hat der anwesende DHB-Beobachter zur Prüfung mitgenommen.

Eine eingehende Prüfung hat auch der Einspruch des Oberligisten SF Loxten gegen die Wertung des Spiels bei LIT Handball NSM hinter sich. Seit gestern liegt das Urteil des Landesspruchausschusses (LSA) vor - und es ist nicht im Sinne des heimischen Aufsteigers ausgefallen. Wie berichtet hatte Christian Kalms in besagter Partie am 17. Januar in der 58. Minute zum vermeintlichen 25:25-Ausgleich für Loxten getroffen. Einzig der Torschiedsrichter hatte dies anders gesehen und wähnte den Ball am Außennetz. Folge: Loxten verlor den Faden und das Spiel mit 24:28.

Während die Sportfreunde einen spielentscheidenden Regelverstoß des Gespanns Lohr/ Lüchtefeld anführten und eine Neuansetzung beantragten, liegt nach Auffassung des LSA eine "regelkonforme Tatsachenfeststellung" vor. "Es ist unerheblich, ob sich die Schiedsrichter irren oder gar einem Sehfehler unterliegen. Wie Schiedsrichter eine aktuelle Spielsituation erfassen und beurteilen, ist subjektiv bedingt und kann möglicherweise objektiv falsch sein", heißt es in der ablehnenden Urteilsbegründung.

SFL-Obmann Horst Grube ist von der Entscheidung enttäuscht. Seine Interpretation des Urteils: "Wenn die Schiris es drauf anlegen, können sie Meisterschaften entscheiden." Obwohl Grube weiterhin der Überzeugung ist, "dass wir glasklar im Recht sind", werde der Verein von weiteren Schritten absehen. "Das kostet nur Geld und bringt nichts."

Eine Hiobsbotschaft erreichte Landesliga-Spitzenreiter TG Hörste ausgerechnet vor dem Derby bei Verfolger TuS Brockhagen: Die Verletzung von Oliver Noske aus dem Isselhorst-Spiel entpuppte sich gestern tatsächlich als Kreuzbandriss. Der Rückraumspieler wird frühestens in der kommenden Saison wieder eingreifen können.

Obwohl Hörstes Vorsprung auf Brockhagen durch die Niederlage nur noch zwei Punkte beträgt, misst TuS-Trainer Lokman Direk der Partie am Freitag keine gestiegene Bedeutung bei. "Wir sind gut beraten, auf dem Teppich zu bleiben und nur auf uns zu schauen", warnte er. Der eigene 24:23-Erfolg in Everswinkel könnte nach seiner Einschätzung trotzdem genau zur richtigen Zeit gekommen sein. "Die Jungs haben jetzt hoffentlich kapiert, dass sie belohnt werden, wenn sie bereit sind zu kämpfen und sich in ein Spiel hineinzubeißen", sagte Direk.


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