Von Silke Derkum
Versmold.
Autoskooterbesitzer müsste man sein. Dann bräuchte man sich keine Gedanken über Marketing und Modeerscheinungen zu machen. Autoskooter geht immer. Seit Jahrzehnten. Nachmittags, wie abends. Bei Kindern, Halbstarken und Erwachsenen. Egal, ob’s regnet oder sonnig ist. Auf Sünne Peider wird geskootert, was das Zeug hält. Zwei Bahnen für die Großen, eine für die Kleinen. Und daneben gibt es natürlich die allerneuesten Fahrgeschäfte - immer höher, immer schneller, immer verdrehter.Der St.-Petri-Markt 2015 ist Vergangenheit. Mit einem etwas nasskalten Start, der dafür sorgte, dass die Straßen vor allem am Freitag nicht so rappelvoll waren, wie in manch anderen Jahren. Dafür wurde in den Kneipen und Zelten bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Freitags und auch am Samstag. Und am Sonntag belohnte dann die Sonne die treuen Kirmesbesucher, von denen geschätzt etwa die Hälfte mehrere Kilometer Anreiseweg zurückgelegt hatte.
Das Konzept geht also auf: Auswärtige Besucher anzuziehen, die einen positiven Eindruck von der Stadt am äußersten Rand des Kreises gewinnen - und die Geld im Ort lassen. Bei den Schaustellern und den Einzelhändlern. Denn in manchen Läden ging es am verkaufsoffenen Sonntagnachmittag nur noch im Gänsemarsch vorwärts. Viele nutzten die Gelegenheit, ohne Hektik zu stöbern und zu shoppen, um dann nach dem erfolgreichen Einkauf erst Mal die nächste Imbissbude anzusteuern.
In die Fahrgeschäfte hingegen zog es - nicht nur, aber größtenteils - die Jugend. Da wurden Mutproben im 40 Meter hohen Formula-One-Booster abgelegt, oder im High Impress getestet, wer den stärksten Magen hat. Am Ende aber standen sie alle wieder am Musikexpress - und natürlich am Autoskooter.