VON FLORIAN GONTEK
Halle.
Wenn in der Remise die Kunsthandwerker Einzug halten, ist es Zeit für das Besondere. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit, und 23 Aussteller - überwiegend aus Altkreis und Region - stellten ihr Handwerk von der Bärlauch-Spezialität bis zur Specksteinarbeit vor. Für Carolin Büßelberg und ihre Mutter Sigrun Gehlen bedeutet der traditionelle Markt dabei immer auch ein außergewöhnliches Erlebnis."Man sieht einfach kreative Dinge, auf die man selbst nicht kommt", ist Carolin Büßelberg begeistert vom Angebot des Kunsthandwerker-Marktes. Gerade im Zeitalter des Internetshoppings findet sie es "wunderbar zu sehen, was es noch für tolle handwerkliche Arbeiten gibt." Auch ihre Mutter Sigrun Gehlen kann da nur zustimmen. Sie schärft in der Remise nicht nur ihren Blick für Feinheiten, die Hallerin nutzt den Markt auch zur Akquise für den 1. Engeraner Umweltmarkt am 7. Juni im Kleinbahnmuseum der Widukindstadt, den sie mitorganisiert. Einige Händler, berichtet die engagierte Pädagogin, hätten ihre Hilfe bereits zugesagt.
Christa Bauer gehört vermutlich nicht dazu. Seit "etlichen Jahren" bereits reist sie aus dem hessischen Bad Arolsen in die Lindenstadt und verkauft hier selbst gefertigten Schmuck. Die Haller kennen und schätzen die Armreifen, Ketten und Ringe der offenen Schmuckdesignerin, die bereits "seit über 20 Jahren" hauptberuflich zu Hause in ihrer Werkstatt die Schmuckstücke fertigt. Ende Februar ist ein Ausflug nach Ostwestfalen dabei stets eingeplant: "Meine Urlaubsplanung richtet sich immer auch nach diesem Kreativmarkt", lächelt sie.
Der Borgholzhausener Eckart Lindemann ist dagegen in diesem Jahr das erste Mal in der Remise dabei. Anpassungsschwierigkeiten haben er und seine Produkte dabei ganz und gar nicht: Lindemann bietet feinstes Kunsthandwerk. Aus einem Stück - überwiegend regionale Hölzer - drechselt er edelste Schreibgeräte, aber auch den stilvollen Öffner für die Bierflasche oder die ausgefallene Vase für die Rose im Wohnzimmer findet man beim offenen Holzkunsthandwerker. Über die große Resonanz an seinen Arbeiten ist er dennoch etwas überrascht, liefert aber auch zugleich eine Erklärung dafür. "Hier können die Leute die Dinge selbst in die Hand nehmen, das muss man manchmal einfach." Auch das ist eine Qualität dieses Marktes.