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Protest soll bundesweit gehört werden

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Borgholzhausen/Dissen (ak/HK).
Anlässlich der zwanzigsten Mahnwache aus Protest gegen die Schließung des Klinikums Dissen kommt am Freitag, 20. Februar, ein Team des ZDF nach Dissen. Bundesweit werde in der Folge über die Klinikschließung und den fortdauernden Protest der Bevölkerung berichtet, erklärte jetzt Annette Austmeyer-Krieg vom Albertine-Förderverein Klinikum Osnabrücker Land e. V. (FöV). Im Mittelpunkt stehe die Forderung nach einer wohnortnahen Akut- und Unfallversorgung für rund 80 000 Menschen in Dissen und seiner Umgebung.

Am Vormittag wird Bürgermeister Hartmut Nümann dem TV-Team Rede und Antwort stehen. Um 16 Uhr beginnt der bislang dritte Demonstrationszug zum Klinikum Robert-Koch-Straße, der auch per Drohne gefilmt werden soll. Aufnahmen sind auch in der Klinik und dort in der noch in Betrieb befindlichen Inneren Abteilung vorgesehen. Gedacht sei auch an ein Treffen mit dem für Dissen zuständigen Geschäftsführer der Städtischen Kliniken Osnabrück, Georg Sartorius und einem weiteren Klinikmitarbeiter, so Annette Austmeyer-Krieg.

Sie appelliert an alle Unterstützer für den 20. Februar so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich zu mobilisieren. "Jeder muss angesprochen werden, wir müssen ja trommeln, damit wir auch bundesweit Gehör und Verständnis für unsere berechtigten Forderungen finden." Wilfried Meyer, 1. Vorsitzender des Albertine-Fördervereins, ergänzte dies mit einer erfreulichen Mitteilung: "In den vergangenen zwei Wochen", verkündete er, "verdoppelte sich unsere Mitgliederzahl von 50 auf nunmehr 100."

Am vergangenen Freitag hatten sich etwa 200 Bürger zum Protest vor dem Rathaus eingefunden. Sie stellten Transparente auf, hielten Plakate mit entsprechenden Forderungen hoch und hörten von Wilfried Meyer einen kurzen Bericht über die tags zuvor durchgeführte Reise einer FöV-Gruppe nach Einbeck. Dort war es der Bevölkerung gelungen, ihr ebenfalls von der Schließung betroffenes 110-Betten-Krankenhaus zu retten.

Als »Bürger-Spital Einbeck« werde es jetzt weiter betrieben, sei hervorragend ausgelastet und die aktuelle finanzielle Situation stelle sich mit einer "ausgeglichenen Null" dar. Die Rettung sei durch eine Kraftanstrengung von Bürgern, Kommune und Mitarbeitern gelungen, nachdem der Chefarzt Dr. Olaf Städtler das Aus nicht akzeptieren wollte. Zusammen mit einem Dutzend gut betuchter Einbecker gründete er eine gemeinnützige GmbH, die so viel Kapital aufbrachte, dass die Insolvenz abgewendet wurde.

In Einbeck habe man davon profitiert, dass zuvor in ihrer Umgebung einige kleinere Krankenhäuser zugemacht hätten. Es bedürfe jedoch einer breiten und auch finanzkräftigen Gemeinschaft an Mitstreitern und man müsse auch Klarheit darüber haben, wer dem Vorhaben kritisch gegenüberstehe, und wie sich letztlich Krankenkassen und auch die Landespolitik gegenüber einem solchen Projekt aufstellten. brachte die FöV-Gruppe als Erkenntnis aus Einbeck mit.


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