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Lebendige Pyramiden und Spaßkanonen

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Werther (anke).
Einmal ein Star in der Manege sein - für rund 400 Kinder der Grundschule ist dieser Traum wahr geworden. Am Donnerstag und Freitag zeigten die Sechs- bis Zehnjährigen vor begeistertem Publikum in der Manege des Zirkus Caselly, was sie in der Projektwoche gelernt hatten.

Die Atmosphäre im Zirkuszelt war gespannt. Musik, bunte Strahler, ein Zirkusdirektor in Uniform und voll besetzte Zuschauerränge mit erwartungsvollen Menschen prägten das Bild. Im Hintergrund ein Stand mit Popkorn, Leuchtstäben und Süßigkeiten.

Dann wurde der Vorhang geöffnet und mit dem Blitzlichtgewitter setzte auch der Applaus ein. Stolze Gesichter in der Manege, noch stolzere Gesichter hinter Kameras und Smartphones auf den Bänken. Es war rührend zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kinder ins Publikum winkten. Nach der Eröffnung gestalteten die Bodenturner den Auftakt der Vorstellung. Von der Zirkusfamilie Casselly waren sie allesamt in schillernde Kostüme gesteckt worden. Die Gesichter geschminkt, die Haare hochgesteckt - wie richtige Artisten eben.

Die Kinder stapelten sich zu Pyramiden, zeigten den Handstand und kletterten überei-nander. Die Jongleure, die danach am Zuge waren, wirbelten Ringe, Bälle und Tücher umher. Wenn mal etwas herunterfiel, wurde der Applaus besonders laut. »Du machst das trotzdem toll« wollten die Besucher wohl damit sagen.

Die Gäste sahen Zauberer, die eine Kiste mit Schwertern durchbohrten, in der ein Kind steckte. Sie bewunderten Seiltänzer, die auf dem Seil sogar noch kleine Kunststücke vollführten und sie applaudierten Trapezkünstlern, die über einer dicken Matte am Trapez hängend ihre Kunsttücke in luftiger Höhe zeigten. Beeindruckend waren auch die Kinder, die im »Luftring« stehend oder hängend Richtung Zirkusdach gezogen wurden. Hier stockte dem ein oder anderen anwesenden Verwandten schon mal der Atem.

Deutlich zu sehen war, dass die Kinder nicht nur ihre Kunststücke, sondern auch den Kontakt zum Publikum geübt hatten. Fröhliches Winken beim Ein- und Auslaufen, eine Verbeugung Richtung Publikum, immer ein Lächeln im Gesicht und eine kerzengerade Körperhaltung - das alles gehörte dazu. Wenn einer der Artisten vor lauter Erleichterung über die geschaffte Darstellung die Verbeugung vergaß, wurde er vom Zirkusdirektor wieder zurückgeschickt. Was sein muss, muss sein!

Zwischendurch lockerte eine ganze Horde Clowns die Vorstellung mit ihren Späßen auf. Die einen ließen Zirkusdirektor Casselly nach einer Tomate suchen, die anderen verwandelten die Zirkusarena in eine Disco und wieder andere verteilten »Wahrheitswasser«, durch das Lügen unmöglich wird. Alle Kinder gaben ihr Bestes und wurden vom Publikum gefeiert. Zum Finale kamen alle Artisten noch einmal in die Arena und machten damit deutlich, wie groß die Schar der kleinen Zirkuskünstler war.

Nach der Vorstellung wurden die Kinder von ihren begeisterten Eltern in Empfang genommen. Die »Projektwoche Zirkus« hat sich gelohnt. Sie hat die Kinder nicht nur um eine schöne Erfahrung, sondern auch um eine große Portion Selbstvertrauen reicher gemacht.


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