Gross-Geschäftsführer Jörg Plöger ist froh über die Wahl: „Die Band passt auch zu meinem persönlichen Musikgeschmack”, sagt er. „Auch vorheriges Mal hatten wir bereits eine Rockband.” Selbst ausgewählt hat er die »Barbers« allerdings nicht.
Das oblag Stadtfestival-Organisator Reiner Stodieck. „Wir versuchen immer einige junge Bands zu buchen, die nach oben wollen”, erklärt er. „Die »Barbers« sind im Augenblick eine der meistgebuchten Bands in Hessen. Jetzt wollen sie deutschlandweit auftreten.” Da kam das Versmolder Stadtfestival natürlich gerade recht.
In Darmstadt haben die Friseure den Ruf von Lokalmatadoren. Auf dem dortigen Stadtfestival spielten sie bereits neben großen Namen wie Laith Al- Deen oder MIA als Hauptakttraktion. Ihren Namen verdanken sie nicht nur ihren Schmalztollen. In ihrer Heimatstadt hat die Band über Monate eine ganz besondere Konzertreihe gespielt. Jeden Samstag traten die fünf Musiker im Schaufenster ihres Lieblingsfriseurs auf, um auf sich aufmerksam zu machen - mit Erfolg. Sie verzeichnen immer mehr Konzertanfragen aus ganz Deutschland.
Im Juni 2012 veröffentlichten die jungen Musiker ihr erstes Album »Radio«. Die CD klingt wie eine Mischung aus Elvis-Presley-Liveaufnahmen und moderner Pop-Musik. Sie verstehen sich ganz offensichtlich als Erben der großen Helden des Rock 'n' Roll, allen voran Elvis oder Bill Haley. Trotzdem sind sie nicht frei von Einflüssen der vergangenen 50 Jahre. Wo in den 1950er-Jahren ein Klavier im Hintergrund spielte, setzen »The Barbers« ein Keyboard ein. Statt Schlagzeug haben sie ein Cajon, ein Rhythmus- instrument, das erst in den vergangenen Jahrzenten über Südamerika hinaus bekannt wurde.
Sie stellen also genau das dar, was sich Reiner Stodieck für das Stadtfestival wünscht: eine Band, die Gäste jeden Alters begeistern kann - solche, die noch den echten Rock 'n' Roll kennengelernt haben und die, die erst heute herausfinden, dass Ray-Ban-Sonnenbrillen nicht erst seit zehn Jahren existieren.
Karton-Hersteller Jörg Plöger freut sich bereits auf das Konzert. Auch für das kommende Jahr hat er bereits einen rockigen Musikwunsch angekündigt: „Wenn sie mal Bruce Springsteen bekommen, melde ich mich als erster Sponsor.”
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