Von Claus Meyer
Häger. Im American Football wird gern das Prädikat der Winning Season vergeben, wenn in einer Spielzeit mehr Partien gewonnen als verloren wurden. Für Fußball-Bezirksligist SV Häger war die Saison 2013/14 eine solche Winning Season. 15 Siegen des damaligen Neulings standen 14 Niederlagen gegenüber. Im zweiten Jahr der Klassenzugehörigkeit zählt der Ligaverbleib. Hägers Spielertrainer Pascal Hofbüker verrät in seiner Hinrundenbilanz auch, wie der zu bewerkstelligen sein wird.
Anspruch & Wirklichkeit
Nur dank der besseren Tordifferenz steht der SV Häger derzeit auf dem ersten Nichtabstiegsplatz 14. Den Anspruch des Vereins sieht Hofbüker damit erfüllt. "Wir wollen in der Bezirksliga ja nicht Erster oder Zweiter werden, sondern die Klasse halten", sagt er. "Und da ist es egal, ob man Dritter oder 14. wird." Trotzdem müsse es das Ziel sein, sich zu verbessern. Und hier hinkt der »kleine HSV« verglichen zum sechsten Platz 2013/14 der Vorsaison erheblich hinterher.
Höhen & Tiefen
"Die Hinrunde war insgesamt eine Talfahrt", sagt Hofbüker. Sein Team sei definitiv zu mehr in der Lage, als es die magere Ausbeute von 14 Punkten ausdrückt. Da muss das letzte Spiel vor Weihnachten schon als Höhepunkt herhalten: Mit dem 2:1 in Bad Salzuflen schaffte es Häger, zumindest auf einem Nichtabstiegsplatz zu überwintern.
Stärken & Schwächen
"Eine Schwächung ist sicherlich, dass wir fast nie mit derselben Mannschaft spielen konnten", sagt Hofbüker. Als Stärke sieht der Spielertrainer, dass sein Team die Zügel nicht schleifen lässt und trotz des bisher enttäuschenden Abschneidens im Training weiter mitzieht. Hofbüker: "Das sehe natürlich nur ich. Andere können es nicht sehen."
Entdeckung & Enttäuschung
Auch wenn die ersten 17 Spiele alles andere als optimal verlaufen sind: Für eine echte Enttäuschung, so Hofbüker, "müsste mehr passieren". Der Trainer ist trotz aller Widrigkeiten erfreut, dass sich junge Spieler erneut bewährt haben. Beispielhaft nennt Hofbüker Marvin Morgenroth, der in den vergangenen vier Partien in der Startelf stand.
Kommen & Gehen
Wie berichtet haben Selcuk Kaya und Chris Heidemann den Weg nach Häger zurückgefunden. Orhan Ece zieht es nach Altenhagen, Jan-Philipp Itzek wird demnächst für RW Dreyen auflaufen. "Schade, er ist ein guter Junge", bedauert Hofbüker Itzeks Abgang. Hofbüker sieht Heidemann als Kandidat für die erste Mannschaft an. Kaya kam bereits beim Sieg in Bad Salzuflen zum Einsatz. Für Hofbüker ein wichtiges Erfolgserlebnis, ist der ehemalige Westfalenligaspieler doch ein wichtiger Baustein beim Unternehmen Klassenerhalt.
Chancen & Ziele
Die personelle Klasse, um die Bezirksliga zu halten, hat der SV Häger allemal. Das sieht Hofbüker genauso. "Fitness und Gesundheitszustand" werden aus seiner Sicht zu entscheidenden Faktoren in der Rückrunde. Zu selten hätten die Leistungsträger bislang "auf dem Eis" gestanden. Hofbüker selbst, den Verletzungen wiederholt zurückwarfen, macht da keine Ausnahme. Wenigstens 14 Spieler, die regelmäßig dabei sind, wünscht sich der Trainer, um im Sommer seinem Nachfolger Frederic Kollmeier eine Bezirksliga-Mannschaft übergeben zu können. Über seine eigene Zukunft - ob als Spieler in Häger oder als Trainer bei einem anderen Verein - fällt nicht so schnell eine Entscheidung. Hofbüker: "Bis März lasse ich mir Zeit."