Von Tasja Klusmeyer
Versmold-Loxten. Seit einiger Zeit schon wird im Vereinsheim am alten Loxtener Sportplatz nicht mehr geduscht. Die Pläne, das ungenutzte Gebäude mit Rückbau des benachbarten Schlackeplatzes abreißen zu lassen, existieren zwar immer noch - werden allerdings verschoben. Die Stadt wird das einstige Sportlerheim nun kurzfristig reaktivieren: als Unterkunft für Asylbewerber.
Die Kapazitäten in den Wohnheimen an der Bundesstraße und der Bielefelder Straße sind so gut wie erschöpft. Schon seit längerer Zeit beschäftigt sich die Stadt mit der Frage, wo weitere Flüchtlinge unterkommen können. Der Vorschlag der SPD, im Haushalt Geld für den Neubau einer Unterkunft einzuplanen, hatte keine Mehrheit gefunden. Vielmehr wolle man schauen, in vorhandenen Gebäuden Möglichkeiten zu schaffen oder Wohnfläche je nach Bedarf anzumieten. Bereits vor einiger Zeit deutete die Verwaltung an, im Ortsteil Loxten eine Option gefunden zu haben. Das Vorhaben wird nun konkret.
Das Vereinsheim am Ortsrand von Loxten befindet sich in städtischer Hand und ist nach Angaben von Carsten Wehmöller "mit überschaubarem Aufwand" und relativ "geringen Kosten" kurzfristig zum Flüchtlingsheim umzunutzen. "Das hilft uns zwar nicht wahnsinnig weiter", gesteht Wehmöller, aber immerhin könnte durch die Maßnahme schon innerhalb weniger Wochen zusätzlicher Wohnraum für Asylbewerber, deren Zahl stetig steigt, geschaffen werden. Allerdings ausschließlich für eine geringe Anzahl an jungen Männern. Denn im Gebäude fehlt es an getrennten sanitären Einrichtungen.
Die beiden bisherigen Umkleidekabinen und der Gemeinschaftsraum sollen nun zu Wohnzwecken ausgestattet werden. Derzeit wartet die Stadt auf die Genehmigung des Kreises, wenngleich der Aufwand des Umbaus nur gering ist. "Die Substanz des Gebäudes ist nicht so schlecht", so Wehmöller.
Mit der Umnutzung verabschiedet sich die Stadt allerdings nicht von den ursprünglichen Plänen, wie Wehmöller weiter betont. Temporär habe sich hier nur ein anderer Bedarf ergeben. Ebenso sucht die Stadt nach weiteren Möglichkeiten der Unterbringung von Asylbewerbern.
Langfristig soll das Loxtener Vereinsheim also abgerissen und der stillgelegte Schlackeplatz zurückgebaut werden. Die Kosten dafür könnten, so die Pläne der Verwaltung, durch zwei neue Baugrundstücke in diesem Bereich gegenfinanziert werden. Zunächst aber werden die Duschen am alten Sportplatz in Loxten übergangsweise wieder aufgedreht.
¦ Mit der Situation der Flüchtlinge in Versmold befasst sich nächste Woche Montag auch die Lokale Arbeitsgemeinschaft in einer Sondersitzung. Einen Tag später (27. Januar) steht ein Bericht darüber auf der Tagesordnung des Ausschusses für Integration, Generation, Inklusion und Soziales.