VON CLAUS MEYER
Werther. Ab dem Sommer leistet Marcel Hokamp als Trainer Wiederaufbauhilfe bei seinem Stammverein TuS Ost Bielefeld, der sich vor der laufenden Saison kampflos aus der Fußball-Bezirksliga zurückzog. In eben dieser Klasse hat Hokamps aktueller Verein BV Werther eine tabellarisch gesehen durchwachsene Hinserie gespielt, liegt mit 22 Punkten und 29:39 Toren auf Platz zehn. Wie die Statistik zu bewerten ist, sagt der BV-Coach, der nach zwei Jahren sein Amt am Meyerfeld abgeben wird, in der HK-Bestandsaufnahme zur Winterpause.
Anspruch & Wirklichkeit
Beides passt für Hokamp zusammen. In die Saison ging der BV mit dem Anspruch, möglichst schnell die Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. "Danach wollten wir dann schauen, was noch möglich ist", sagt Werthers Trainer. Mit den bisher erzielten 22 Zählern sieht Hokamp sein Team auf dem besten Weg.
Höhen & Tiefen
"Wenn man das Derby in Häger mit 4:1 gewinnt, ist das sicher ein Höhepunkt der Vorrunde", sagt Hokamp. Noch nachhaltiger sei die spielerisch gute Entwicklung, die die Mannschaft im Laufe der 17 Saisonspiele genommen habe. Dabei verlief nicht das gesamte Halbjahr so rosig. Mit der Disziplin habe es die Mannschaft zu Saisonbeginn nicht immer ernst genug genommen. Mit vier Platzverweisen schwächte sich der BV in dieser Phase selbst. "Da haben wir uns nicht so als Team gezeigt, wie ich es mir vorstelle", sagt Hokamp. "Das habe ich der Mannschaft auch unmissverständlich mitgeteilt."
Stärken & Schwächen
Aus Hokamps Sicht ist es derzeit noch zu einfach für den Gegner, gegen sein Team Tore zu erzielen. "Da müssen wir uns in der Gesamtheit verbessern", mahnt der Trainer an, die Fehler abzustellen. Insgesamt zeige seine Mannschaft allerdings ein vernünftiges Niveau, vor allem auch wieder auf dem kleinen Kunstrasenplatz am Meyerfeld. Als weitere Stärke hat der scheidende Trainer die mittlerweile wiedergefundene mannschaftliche Geschlossenheit ausgemacht. Gegen eine Bezirksliga-Konkurrenz, die vielerorts über mehr Möglichkeiten verfüge als der eigene Verein, sei das ein nicht unwichtiges Pfund.
Entdeckung & Enttäuschung
Hokamp nennt Willi Falk als eine Entdeckung der bisherigen Saison. Der Routinier, der vom B-Ligisten VfL Oldentrup an den Wertherberg wechselte, erkämpfte sich zwei Klassen höher auf Anhieb einen Stammplatz im Mittelfeld. Am Anfang der Laufbahn steht Finn-Joris Bökenkamp. Gerade der A-Jugend entwachsen, musste er sich zu Saisonbeginn noch an das höhere Tempo im Seniorenfußball gewöhnen. Das scheint Bökenkamp mittlerweile gelungen zu sein. "Seit Anfang Oktober hat er einen richtigen Schub gemacht", sagt Hokamp. Nun sei der Youngster auf dem richtigen Weg, was die erhöhten Einsatzzeiten zeigten. Enttäuschungen? "Die gibt es nicht", sagt Hokamp.
Kommen & Gehen
Personell bleibt in Werther zur Rückrunde alles beim Alten. Auch in der offenen Trainerfrage für die kommende Saison gibt es laut Obmann Gerrit Wehmeyer "keinen neuen Stand".
Chancen & Ziele
Die ersten fünf Teams sind dem Rest der Liga enteilt. Nach unten beträgt der Vorsprung des BV Werther acht Punkte auf den ersten Abstiegsplatz. Hokamp gibt als Ziel für die Rückserie einen einstelligen Tabellenplatz aus. Das erscheint machbar. Vor allem dann, wenn der BV die in der Vorrunde ein wenig verloren gegangene Heimstärke wiederfindet.