Borgholzhausen (Felix).
Was isst man eigentlich so alles am Tag, wenn man in einem der ärmsten Länder der Welt zu Hause ist und dort in den Slums oder Favelas wohnen muss? Ist "gesunde Ernährung" dann ebenso ein Thema, wie es das für uns in Deutschland ist? Oder müssen Kinder, etwa auf den Philippinen, froh sein, überhaupt irgendeine Mahlzeit am Tag zu bekommen? Mit diesen Fragen haben sich im Vorfeld ihrer Aktion auch die Sternsinger in der Lebkuchenstadt beschäftigt. Und mit dem Sternsingen am Sonntag Geld für Kinder auf den Philippinen gesammelt.»Segen spenden, ein Segen sein« - so lautet alljährlich das Motto der Sternsinger-Aktion. Eine Tradition, die seit nunmehr 57 Jahren besteht. In diesem Jahr haben sich in Borgholzhausen 35 Mädchen und Jungen dafür starkgemacht, dass mit ihrem Einsatz Altersgenossen in Südostasien unterstützt werden können. Zum ersten Mal machten sie sich dabei offiziell ökumenisch auf den Weg durch die Stadt.
Bereits am Sonntagmorgen fanden sich die sieben- bis 14-jährigen Sternsinger-Kinder zur Heiligen Messe in der katholischen Kirche ein. Eine Messe, die ebenfalls unter ökumenischem Vorzeichen stand. Schließlich war gut die Hälfte der Sternsinger in diesem Jahr nicht katholisch. Dementsprechend feierten Domkapitular Dechant Josef Dieste und Pastorin Silvia Schultz gemeinsam den Gottesdienst, segneten die Sternsinger und ihre Kreide.
"Ich bin von Marion Forthaus darauf angesprochen worden", erläuterte Pastorin Silvia Schultz. Ökumenische Aktivitäten seien insgesamt nicht neu: "Auch bei der Kinderbibelwoche gibt es ja eine Zusammenarbeit. Diesmal versuchen wir uns beim Sternsingen einzufädeln."
Ab 10.30 Uhr machten sich die Mädchen und Jungen dann bei frischen vier Grad und einem kühlen Wind in elf Gruppen auf ihren Weg durch die Piumer Innenstadt und die Borgholzhausener Ortsteile. Bereits im Vorfeld der Aktion hatte es ein Vorbereitungstreffen gegeben, bei dem sich die Sternsinger anhand eines Filmbeitrages ein Bild vom Leben der Kinder auf den Philippinen hatten machen können.
In dem südostasiatischen Inselstaat ist jedes dritte Kind von Unter- oder Mangelernährung betroffen. Viele Menschen auf den Philippinen haben - trotz der fruchtbaren Natur und der fischreichen Gewässer - keinen Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung. Die Hauptursache dafür ist die verbreitete Armut: So ernähren sich viele Familien ausschließlich von Reis, der günstig ist und satt macht.
Mit Kreide schrieben die Sternsinger den traditionellen Segenswunsch C+M+B (Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus) an die Häuser, sammelten - möglichst geräuschlos - Spenden ein. Und: freuten sich natürlich auch über Süßes. Gegen Mittag kehrten sie erneut im katholischen Gemeindehaus ein, wo Martina Engelmann und Lieselotte Henkel bereits ein wunderbares Mittagessen für sie vorbereitet hatten.
Marion Forthaus weist darauf hin: "Wer nicht besucht wurde oder die Sternsinger verpasst hat, kann sich gerne melden und dann noch einen Segensaufkleber bekommen."