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Gibt’s in Versmold Platz fürs Interkom?

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Von Silke Derkum

Versmold/

Borgholzhausen.
Borgholzhausens Bürgermeister Klemens Keller ist ein alter Hase im politischen Geschäft. "Für mich ist die Verwirklichung des dritten Bauabschnitts auch auf Versmolder Gebiet denkbar", hatte er erst in der vergangenen Woche in einem Interview mit dem Haller Kreisblatt gesagt. Gemeint ist der dritte Bauabschnitt des Interkommunalen Gewerbegebietes Borgholzhausen-
Versmold.
Klar, dass Keller mit solchen Aussagen die Parteien im Piumer Stadtrat hellhörig werden lässt, bröckelt dort doch sowieso die Front der Befürworter eines dritten Abschnitts. Doch Versmold könnte damit ein wenig unter Zugzwang geraten - sollte man meinen.

Allerdings ist Versmolds Bürgermeister Michael Meyer-Hermann so schnell nicht aus der Reserve zu locken. Diese Forderung sei natürlich nicht neu, sagt er, als ihn das HK zu Beginn der Woche auf die Aussagen von Klemens Keller anspricht. Fest stehe, dass Versmold und Borgholzhausen gemeinsam interkommunal weiterarbeiten wollen. Und dabei läge "die erste Priorität darauf, zu schauen, ob wir das auf Borgholzhausener Seite hinkriegen", sagt er. Schließlich sei das seinerzeit mit der Bezirksregierung so besprochen worden.

"Für Versmold ist es natürlich einfach in Richtung Borgholzhausen zu sagen »Nun macht mal«", zeigt Meyer-Hermann dennoch Verständnis für die Bedenken auf Piumer Seite. Aber als das Gebiet vor vielen Jahren von Detmold aufgelegt wurde, habe man "natürlich auch auf Versmolder Gebiet geguckt, ob man da was machen kann", so Meyer-Hermann.

Offenbar fiel die Bewertung damals nicht dementsprechend aus. Den Planern sei es vor allem darum gegangen, einen Anschluss an das Gewerbegebiet in

Borgholzhausen-Bahnhof
herzustellen, erklärt Meyer-Hermann. Was immerhin eine Strecke von etwa einem Kilometer ist.

Und genau dagegen erhebt sich Widerstand im Piumer Stadtrat. Zum einen sind auch im - derzeit in der Vermarktung befindlichen - zweiten Bauabschnitt noch nicht alle Grundstückseigentümer zum Verkauf bereit. Zum anderen möchte man nicht noch mehr Fläche einem Gewerbegebiet opfern, sondern fordert nun vom Partner Versmold, auch einen Teil der Last zu tragen, und zwar in Bockhorst.

Noch steht die Entscheidung darüber nicht an. Denn - so die Beschlusslage - über einen dritten Bauabschnitt wird erst offiziell diskutiert, wenn 60 Prozent des zweiten Bauabschnitts vermarktet sind. Und das ist bisher noch nicht der Fall - zumindest nicht offiziell. "Wenn alle, die ein Grundstück reserviert haben, ihre Option wahrnehmen, dann hätten wir sogar mehr als 70 Prozent der Fläche vermarktet", sagt Meyer-Hermann, vermag jedoch keine Prognosen darüber abzugeben, ob überhaupt oder wann es so weit sein kann. "Das kann in einem Viertel- oder auch erst in einem Jahr so weit sein", sagt er.

Doch was wäre, wenn es nun zum Schwur käme? Falls man sich in Borgholzhausen querstellte, wenn es um einen dritten Bauabschnitt geht? "Das erste Wort hätte in diesem Fall erst mal Detmold", sagt Meyer-Hermann. Soll heißen: dass die Bezirksregierung von ihren bisherigen Planvorgaben abrücken und grünes Licht für die Suche nach Fläche auf Versmolder Gebiet geben müsste. Sollte sie das tun, müsste man dann Gespräche mit Eigentümern führen, Lärmschutz- oder Umweltschutzgutachten in Auftrag geben, bevor irgendwelche bindenden Beschlüsse gefasst werden können, so Versmolds Bürgermeister, der nach eigener Aussage allerdings in diese Richtung noch nicht vorgefühlt hat.

Laut Landesplanung sollen große Gewerbegebiete vorzugsweise entlang der Autobahnen gebaut werden. In Richtung Norden ist durch das Naturschutzgebiet Salzenteichs Heide die Ausdehnungsmöglichkeit begrenzt, bliebe also - im Fall der Fälle - nur, Richtung Südwesten, Richtung Halstenbeck zu schauen?


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