von Herbert Gontek
Borgholzhausen.
Wegen extremer Schneeglätte war gestern Morgen zwischen 7.05 Uhr und 10 Uhr die Bundesstraße 68 in Borgholzhausen voll gesperrt. Um kurz nach sieben Uhr rutschten zwei Lastwagen von der Straße und blockierten über Stunden den Verkehrsfluss. Obwohl große Mengen Streugut eingesetzt wurden, dauerte es einige Zeit, bis die Abschleppfahrzeuge sicheren Halt auf der Fahrbahn hatten und die Bergung beginnen konnte. Der Sachschaden hält sich in Grenzen.Unterhalb der Burg eskalierte die Verkehrslage um kurz nach sieben Uhr. Auf der eisglatten Straße rutschte ein Lastwagen der Raiffeisen Halle, obwohl er quasi im Schritttempo fuhr, auf der leicht runden Straße von der Fahrbahn in den Randstreifen.
Bemühungen des Fahrers, sich aus dieser Situation zu befreien, scheiterten. Augenblicke später passierte nur 500 Meter weiter in Richtung Halle ein ähnlicher Unfall. Ein Nagel- Lastwagen rutschte von der Fahrbahn. Wenig später schlitterte der Transporter einer Steinhagener Firma an den Speditions-Lastwagen. Die schweren Gefährte hatten sich leicht berührt, die eisglatte Straße ließ es zunächst nicht zu, die Fahrzeuge zu bewegen.
Mehrere Streuwagen von Straßen.NRW streuten diesen Streckenabschnitt intensiv nach, bis die Reifen wieder Grip auf der Straße hatten. Erst dann konnte das bestellte Abschleppunternehmen aus Dissen aktiv werden und den Fahrern dabei behilflich sein, ihre Gefährte wieder auf den richtigen Pfad zu bringen.
Auch in der Borgholzhause-ner Innenstadt gab es Probleme. Hier musste der Silo-Transporter einer Futtermittelfirma erst einmal auf den Streuwagen warten, damit die Straße so präpariert war, dass der Fahrer einen abgelegenen Bauernhof in Wichlinghausen anfahren konnte.
Die Polizei ermahnt alle Autofahrer, unbedingt jetzt ihr Verhalten den jahreszeitlichen Bedingungen anzupassen. Gerade in den Wintermonaten steige das Unfallrisiko deutlich an. Nicht nur Eis und Schnee sorgten für glatte Straßen. Auch Nässe mache die Straßen rutschig. Das erfordere von den Verkehrsteilnehmern erhöhte Aufmerksamkeit und eine den Witterungsverhältnissen angepasste defensive Fahrweise, hieß es gestern in einer Erklärung der Polizei. Besonders wichtig, so ein Behördensprecher, sei die passende Bereifung, die der Gesetzgeber vorschreibe. Winterreifen verkürzten bei niedrigen Temperaturen und rutschigem Untergrund den Bremsweg erheblich.
Weiter heißt es in der Presseerklärung: "Ist ein Unfall eindeutig auf nicht angepasste Bereifung zurückzuführen, zieht das nicht nur ein Bußgeld nach sich, sondern hat auch möglicherweise negativen Einfluss auf den Versicherungsschutz. Liegt Schnee auf der Straße oder ist die Fahrbahn glatt, müssen die Autos mit Winterreifen oder Ganzjahresreifen (geeignete Bereifung) ausgerüstet sein. Ist das nicht der Fall, wird dieses mit 60 Euro Bußgeld geahndet. Behindert ein Verkehrsteilnehmer wegen seiner falschen Bereifung den Verkehr, muss er mit 80 Euro Bußgeld rechnen".
Nach Angaben der Polizei ist bei Fahrtantritt auch eine klare Sicht absolut wichtig. Frostschutzmittel muss bei entsprechenden Wetterverhältnissen in der Scheibenwaschanlage vorhanden sein. Der Austausch älterer Scheibenwischerblätter ist empfehlenswert. Gerade an dunklen Wintertagen sowie bei Regen, Nebel und Schneefall sollten Kraftfahrzeugführer auch tagsüber mit Licht fahren.
"Kontrollieren Sie Ihr Auto regelmäßig auf die Funktionstüchtigkeit der Scheinwerfer und tauschen Sie defekte Birnen umgehend aus. Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge ist den Straßen-, Sicht- und Wetterverhältnissen anzupassen", mahnt die Polizei und kündigt regelmäßige Kontrollen an.