von kerstin spieker
Borgholzhausen.
Beste Stimmung herrschte gestern am Borgholzhausener Standort der Firma Bostik. 2,5 Millionen Euro hat Bostik Deutschland in Fertigungsanlagen für Hybridprodukte in Borgholzhausen investiert. Ein Teil der Anlagen wurde gestern vom Vorstandsvorsitzenden Bernard Pinatel, der mit einigen Mitgliedern des französischen Vorstands in die Lebkuchenstadt gereist war, ganz offiziell in Betrieb genommen. Damit werde der Standort Borgholzhausen innerhalb des Konzerns sichtbar gestärkt, begrüßten Geschäftsführer Olaf Memmen und Werksleiter Dr. Michael Nitsche die Investition.Insgesamt sechs Millionen Euro lässt sich Bostik Deutschland die technische Aufrüstung ihres Borgholzhausener Standortes derzeit kosten. Dazu zählt auch die Errichtung drei neuer Silos, die bereits 2012 mit 1,3 Millionen Euro zu Buche schlug. 1,4 Millionen Euro wurden für Geschäftsprozesse organisierende Software ausgegeben. Hinzu kommen mehrere kleinere technische Investitionen sowie die Modernisierung und Neugestaltung der Sozialräume.
Herzstück der positiven Entwicklung am Standort Borgholzhausen ist die SMP-Technologie. SMP steht für Silan Modifizierte Polymere. Anwendung finden die in Borgholzhausen hergestellten SMP-Produkte als Klebe- und Dichtungsstoffe im Bausektor. SMP-basierende Produkte bestächen durch eine Kombination aus besserer Klebeeigenschaft, leichterer Handhabung, größerer Langlebigkeit und höherer Umweltfreundlichkeit, erklärte Dr. Michael Nitsche.
Bereits seit zehn Jahren beschäftigt sich das Forschungs- und Entwicklungslabor mit den Polymeren. Nach und nach hielten die auf den Forschungsergebnissen basierenden Produkte Einzug in die Bostik-Angebotspalette. Als Beispiel nannte Bostik-Marketingstratege Markus Hildner den Sektor Parkettkleber. Bostik Deutschland sei vor sechs Jahren aus der Produktion von lösungsmittelhaltigen Klebestoffen für Parkettböden ausgestiegen und setze in dem Bereich seither voll auf SMP-Technologie.
Und der Erfolg gebe dem Unternehmen recht, sind sich die Verantwortlichen in Borgholzhausen einig. Lag das mögliche Produktionsvolumen vor zwei Jahren noch bei 5000 Tonnen, so kann in Borgholzhausen jetzt mehr als das doppelte an SMP-basierenden Klebe- und Dichtstoffen produziert werden. Der Anteil am Gesamtproduktionsvolumen am Standort Pium liegt derzeit bei 20 Prozent. Und Ziel sei, so Geschäftsführer Olaf Memmen, die Produktion innerhalb der nächsten fünf Jahre zu verdoppeln.
Dafür allerdings sei neben der technischen Aufrüstung unbedingt auch eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl notwendig. Mit derzeit drei Ausbildenden könne ein Unternehmen wie Bostik in Borgholzhausen nicht zufrieden sein. Hier müsse die Zahl deutlich steigen. "Und wir können unseren Auszubildenden Übernahmegarantien bieten." Auch in allen anderen Bereichen suche das Unternehmen händeringend Fachkräfte. Derzeit sind von den 350 Bostik-Mitarbeitern in Deutschland mehr als 200 in Borgholzhausen beschäftigt. 120 davon in der Produktion. Insgesamt zählt Bostik weltweit 4 800 Mitarbeiter und ist als GmbH eine Tochtergesellschaft des Petro-Riesen Total.