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Steinhagen auf Trainersuche

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Von Philipp Kreutzer

Steinhagen.
Sieben Jahre sind genug: Carsten Johanning wird seine Trainertätigkeit bei Fußball-Landesligist Spvg. Steinhagen nach dieser Spielzeit beenden. "Ich habe das Gefühl, dass wir sportlich an einer Grenze sind, dass wir stagnieren. Das ist für mich nicht sehr befriedigend", begründet der 44-Jährige seinen Entschluss. Ob er den Verein verlassen wird, steht indes noch nicht fest.

Johanning möchte nicht ausschließen, nach der laufenden Saison in anderer Funktion für die Spvg.-Fußballer tätig zu werden. Beispielsweise als Sportlicher Leiter oder in der Vorstandsmannschaft. Coach der Steinhagener Landesliga-Mannschaft möchte er jedenfalls nicht mehr sein. "Vielleicht schafft es ja ein anderer Trainer, durch neue Impulse die Grenze zu verschieben", sagt Johanning. Sprich: in die Westfalenliga aufzusteigen.

Für den Fußballvorstand der Spvg. kam die Entscheidung Johannings unerwartet. Als der Trainer die Steinhagener Führungsriege am Montagabend nach dem gemeinsamen Eisstockschießen von seinen Plänen unterrichtete, "stand uns die Überraschung ins Gesicht geschrieben", gesteht Johannings Bruder Michael, Fußball-Abteilungsleiter der Spvg.

Der Vorstand will sich mit der Hilfe des scheidenden Trainers, dem der Verein nach eigener Aussage "am Herzen liegt", nun auf die Suche nach einem Nachfolger begeben. "Einfach wird das nicht", weiß Michael Johanning, "denn Carstens Fußstapfen sind groß." Das stimmt: Als Carsten Johanning 2008 von B-Ligist SV Gadderbaum zur Spvg. kam, übernahm er einen mittelmäßigen Bezirksligisten. Drei Jahre später führte Johanning das Team in die Landesliga, wo es sich seitdem erfolgreich gegen zahlungskräftigere Konkurrenz behauptet und die vergangenen beiden Spielzeiten jeweils als Vierter beendete.

Johanning zeichnen Fachwissen, Akribie und Leidenschaft aus. So fährt er beispielsweise für Gegnerbeobachtungen häufig weite Wege, um seine Mannschaft optimal vorbereiten zu können. Zudem übernimmt er Tätigkeiten, die nicht unbedingt zum klassischen Anforderungsprofil eines Trainers gehören. Trikotwäsche zum Beispiel. "Wir sind ihm sehr dankbar für seine Arbeit", betont Michael Johanning, "Carsten bringt sich sehr stark ein, er ist bei uns mehr als ein Trainer." Um den Verlust zu kompensieren, sei nun zunächst der Vorstand selbst gefordert, sagt Michael Johanning: "Wir müssen alle wach sein und wach werden und eine Schüppe drauflegen, damit wir den richtigen Nachfolger finden."

Eine neue sportliche Herausforderung hat Carsten Johanning nach eigener Aussage noch nicht gefunden. "Es gibt bisher keinen anderen Verein", sagt er. Trainer zu sein, kann sich Johanning, der für die Deutsche Bank im Außendienst tätig ist, auch künftig gut vorstellen. Zugleich ist er nach fast 30 Jahren als Coach einem Wechsel in eine Tätigkeit etwa als Sportlicher Leiter nicht abgeneigt. Eben darin könnte für die Spvg. die Chance liegen, Carsten Johanning im Verein zu halten.


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