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Brot für die Welt in Werther gebacken

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Werther (kei).
Brot backen in deutschen Backstuben, damit andere Menschen in der Welt sich ihr Brot verdienen können. Das ist der Gedanke, der hinter der Aktion »5000 Brote - Konfis backen Brot für die Welt« steht. Ein Gedanke, der Familie Kröger von der Bäckerei und Konditorei Bossert in Werther begeisterte. "Nachdem uns die Bäckerinnung über das Projekt informiert hatte, war für uns sofort klar, dass wir da mitmachen wollen", erinnert sich Patrik Kröger. Der enorme Betrag von 1600 Euro stand auf dem symbolischen Scheck, den er gemeinsam mit Vertretern der evangelischen Kirchengemeinde Werther zum Abschluss der Aktion der Öffentlichkeit präsentierte.

Die Idee besticht: Gemeinsam riefen die Evangelische Kirche in Deutschland und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zu der Aktion »5000 Brote - Konfis backen für die Welt« auf. Der Erlös kommt »Brot für die Welt« zu und geht in Projekte in Kolumbien, Ghana und Bangladesch. Allen ist gemeinsam, dass dort versucht wird, jungen Menschen über Bildung und Ausbildung eine Perspektive für ein menschenwürdiges Leben zu schaffen. Sie also in die Lage zu versetzen, als Erwachsene mit einer qualifizierten Arbeit ihr eigenes Brot zu verdienen.

Dass Hilfe zur Selbsthilfe darüber hinaus so viel Spaß machen kann, das haben alle Konfirmanden, die in Werther an der Aktion teilnahmen, vor allem Patrik Kröger zu verdanken. Mit Leib und Seele dem Bäckerhandwerk verbunden, hatte er sich ein richtiges Konzept für die Aktionen in der Backstube des Familienunternehmens ersonnen.

"Die Konfis sollten lernen, wie ein richtiges Brot überhaupt entsteht. Ich wollte ihnen alle Schritte zeigen", hatte Patrik Kröger sich hohe Ziele gesetzt. Seine Wahl fiel auf Roggenmischbrot mit einem zuvor angesetzten Sauerteig. Das Besondere daran war eine Würzmischung aus Fenchel, Anis und Kümmel, die dem relativ einfachen und schmackhaften Brot Pfiff verlieh.

"Außerdem backte jeder ein Brot für seine Familie zu Hause, das er sogar mit seinem eigenen Namen versehen konnte", so Patrik Kröger. Die Konfis fanden es toll. Vier Gruppen von je sechs bis acht Jugendlichen kamen nacheinander jeweils samstags in die Backstube und unter Patrik Krögers Ägide entstanden gut 500 Brote. Die wurden nach den Gottesdiensten verkauft. Etwas über 1400 Euro kamen so zusammen. "Wir haben dann auf 1600 Euro aufgerundet", sagte Ursula Kröger.

Hinzu komme noch eine Kollekte der Kirchengemeinde, erklärte Gemeindepädagoge Volker Becker. Gemeinsam mit Pfarrer Hartmut Splitter und Janis Maaß, Jahrespraktikant im Bereich der Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde, war Becker ins Café Bossert gekommen, um der Familie Kröger für ihren Einsatz zu danken. "Immerhin sind wir im Kirchenkreis Halle die einzige Gemeinde, die an der Aktion teilgenommen hat", lobte Pfarrer Splitter das große Engagement.

Patrik Kröger und seine Mutter Ursula nahmen den Dank im Namen der Familie gern entgegen. Besonders freuten sie sich darüber, mit welcher Begeisterung die Jugendlichen in der Backstube dabei waren. Eine bessere Werbung für das heimische Bäckerhandwerk kann es wohl kaum geben.


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