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PS-Zentrum investiert wieder

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Von Silke Derkum

Versmold.
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter den Mitarbeitern des Autohauses PS Zentrum
Versmold.
Im vergangenen September wurde das vor 95 Jahren gegründete Unternehmen nicht nur von einem neuen Gesellschafter übernommen, sondern auch in die Hände einer neuen Geschäftsführung gelegt. Seitdem haben Heinz Hoidis und Maik Ludewig an vielen Stellschrauben gedreht, um das Autohaus wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Mit Erfolg, wie sie sagen. Nun wird es neben den internen Neuerungen auch äußerlich sichtbare geben: Das Unternehmen investiert 300 000 Euro, um den Standort an die gestiegenen Ansprüche der Autohersteller anzupassen und beendet gleichzeitig den Handelsvertrag mit der Audi AG zum Jahresende.

Das PS-Zentrum wird also in Zukunft nicht mehr als lizenzierter Audi-Händler firmieren, sondern sich im Neuwagengeschäft auf VW und Skoda konzentrieren. "Die Audi-AG setzt ein neues Konzept um, bei dem es weniger, dafür aber exklusivere Autohäuser geben wird, die dem Kunden ein besonderes Einkaufserlebnis verschaffen sollen", erklärt Heinz Hoidis. Für Versmold mache dieses Konzept nicht ganz so viel Sinn. Deshalb setze man im PS-Zentrum für die Audi-Kunden auf das Serviceangebot. "Wir bieten weiter Werkstattdienstleistungen und Originalzubehör an", sagt Hoidis.

Der Werkstattbereich werde sogar erweitert. "Um die meist computergesteuerte Technik in den heutigen Fahrzeugen zu warten und zu reparieren, braucht man schon spezielle Geräte", sagt Maik Ludewig. Deshalb wird eine Hebebühne zum High-Tech-Arbeitsplatz umgerüstet. Etwa 80 000 bis 100 000 Euro fließen alleine in diese Investition.

Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Laerstraße wird es Veränderungen geben. In den bereits frei gewordenen Audi-Verkaufsraum sind bereits die Skoda-Fahrzeuge eingezogen. Und dafür müssen die 350 Quadratmeter genau dem Skoda-Design entsprechen. "Von der Bodenfliese bis zum Bürostuhl muss alles stimmen", sagt Hoidis. Für die Umrüstung wird mit rund 150 000 Euro kalkuliert.

Durch den Umzug in das firmeneigene Gebäude kann Hoidis die Mietkosten des bisherigen Skoda-Verkaufsraumes sparen. Wieder ein Dreh an einer Stellschraube, der das Unternehmen stabilisiert. "Als wir die Geschäftsleitung übernommen haben, war die Firma in einer schwierigen finanziellen Situation", sagt Hoidis. "Doch in diesem Jahr haben wir den Turnaround geschafft und befinden uns nun immerhin in stabiler Seitenlage", sagt er ehrlich.

Um dorthin zu kommen, haben er und Maik Ludewig auf betriebsbedingte Entlassungen verzichtet. "Unsere Personalkosten sind sogar angestiegen, das ist eher untypisch für solch eine Situation", sagt Hoidis. "Wir haben einfach zugehört; das Potenzial, das in unseren Mitarbeitern steckt, ist groß", sagt er. "Die sehen ja auch, was schiefläuft." Rund 25 Millionen Euro Umsatz haben die 50 Mitarbeiter auch im auslaufenden Jahr erwirtschaftet - ähnlich wie zuvor.

Gemeinsam versucht man aber nun an vielen kleineren Stellen den Gewinn zu verbessern. "Es ist uns lieber, wir verkaufen einen Golf und einen Passat als einen Audi A8", verdeutlicht Heinz Hoidis, was er unter der neuen Bodenständigkeit versteht, die nun im PS- Zentrum Programm ist, das vor einigen Monaten den Namenszusatz »Pleitner’s« abgelegt hat.

In diesem Zuge wurde zum Beispiel auch der defizitäre Gebrauchtwagenhandel in Bielefeld geschlossen. "Wir leben von unserem direkten Umfeld und wollen uns auch darauf konzentrieren", sagt Maik Ludewig und Heinz Hoidis ergänzt: "Wir sind darauf programmiert, das hier weiterzuführen und haben noch ganz viele Ideen, was man besser machen kann."


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