Von Nicole Donath
Halle-Hörste. Vorgezogene Bescherung für die TG Hörste am Mittwochabend im Ausschuss für Schule und Sport: Die Tennisabteilung bekommt den gewünschten Zuschuss für den Neubau eines Umkleide- und Sanitärgebäudes sowie eines Gerätehauses in Höhe von 40 000 Euro. Und auch der Gesamtverein wurde noch bedacht: Entgegen der Beschlussvorlage der Verwaltung folgten die Politiker einstimmig einem CDU-Antrag und stellten vorsorglich 230 000 Euro in den Haushalt, damit am Rasenplatz in Hörste ein Vereinsheim nebst Flutlichtanlage gebaut werden kann.
Angesichts des "akuten Handlungsbedarfs" an der Tennisanlage in Sichtweite zum Schloss Tatenhausen stand es für die Kommunalpolitiker außer Frage, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen und der TG-Abteilung unter Vorsitz von Jutta Albert die finanzielle Unterstützung zu gewähren. Je nach Höhe der Abschlussrechnung ist damit klar, dass 75 Prozent der nachgewiesenen Kosten, maximal jedoch 40 000 Euro, gewährt werden.
Anders als von der Mehrheit erwartet, stellte sich die Entwicklung des nächsten Tagesordnungspunktes dar: der Antrag der TG Hörste auf Zuschuss für den Bau und Betrieb eines Vereinsheims am Rasenplatz über 160 000 Euro. Eine Position, welche die Verwaltung jedenfalls nicht in ihrem Haushaltsentwurf vorgesehen hatte. Und weil Kämmerer Jochen Strieckmann krankheitsbedingt fehlte, bekam er deshalb auch nicht mit, mit welcher Rasanz hier mal eben eine knappe Viertelmillion Euro lockergemacht wurde und sein Finanzwerk nun tüchtig nachgebessert werden muss: Einstimmig - bei einer Enthaltung des Grünen Frank Winter - wurde der Turngemeinde nämlich nicht nur der Zuschuss für ein neues Vereinsheim gewährt, sondern eine Flutlichtanlage obendrein. Und wenngleich der Verein in Aussicht gestellt hat, den Tennenplatz an der Tiegstraße nebst sanierungsbedürftigem Vereinsheim mittelfristig aufzugeben, wurde die Entscheidung sogar unabhängig vom Refinanzierungsvorschlag der Christdemokraten getroffen.
Während Thomas Tappe in seinem engagierten Vortrag nämlich anregte, den Schlackeplatz in Bauland umzuwandeln, so dass man eine "Win-win-Situation" habe, warnten die anderen Kommunalpolitiker davor, in die Kompetenz anderer Fachausschüsse einzugreifen. Torsten Indiesteln (SPD) beispielsweise wies auf die speziellen Fragen bei der Bebauung im Außenbereich hin und bat darum, derlei Pläne im Bau- und Planungsausschuss zu behandeln.
Während sich die SPD gleich mit dem Antrag der CDU anfreunden konnte - Frank Winter sprach schmunzelnd von einer "Charmeoffensive" - baten sich Grüne und UWG zunächst noch etwas Zeit aus, um am Ende dann doch das vorzeitige Weihnachtsgeschenk zu verteilen: "Wir sind dabei!", erklärte Michael Koch schließlich. Und auch die Grünen standen dem nicht im Weg. Allein über den Antrag über einen jährlichen Betriebskostenzuschuss wurde nicht mehr gesprochen.
TG-Vorsitzender Frank Klostermann kündigte gestern im Gespräch mit dem HK an, die Pläne für das Vereinsheim mit zwei Umkleiden, Duschen, Aufenthaltsräumen und Toiletten nun zu konkretisieren und Anfang 2015 eine Bauvoranfrage beim Kreis zu stellen. Die noch ausstehenden Gespräche mit dem SC Halle über eine mögliche Beteiligung an einem Sport- und Gesundheitszen-trum an der Masch werde man übrigens dennoch führen - ergebnisoffen. Der CDU-Fraktionschef Hendrik Schaefer erklärte ebenso, dass man den Bau des Vereinsheimes in Hörste und die Pläne des SC Halle losgelöst voneinander betrachten müsse.