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SGV bleibt weiter im Tritt

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Versmold (upo).
Die Strom- und Gasversorgung
Versmold (SGV)
peilt neue Ziele an. "Wir wollen nicht stagnieren, sondern nach vorne gehen", sagt SGV-Geschäftsführer Jörg Kogelheide. Dieser Schritt soll sogar erneut über Landesgrenzen hinweggehen. In Bad Rothenfelde strebt die SGV, die schon jetzt die dortige Innenstadt mit Energie versorgt, die Ausdehnung der Stromlieferungen für den Außenbereich der Gemeinde an und für Dissen hofft das Versmolder Energieunternehmen auf die Zuteilung der Strom- und Gaskonzession ab 2017. Verantwortlich für das stetige und dennoch mit Bedacht erfolgende Wachstum ist auch zukünftig die bewährte Führungsspitze.

Der Aufsichtsrat hat in der jüngsten Sitzung den Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Beuge und dessen Stellvertreter Ulrich Wesolowski in ihren Ämtern bestätigt. "Es ist schön, wenn die Schlüsselpositionen wieder von den Leuten besetzt sind, die auch in den vergangenen Jahren das Ruder in die Hand genommen haben", sagt SGV-Chef Kogelheide.

Beuge, der nach eigenen Aussagen derzeit wohl landesweit einzige Grünen-Politiker auf dem Aufsichtsratsposten eines Energieunternehmens, hat in den vergangenen Jahren mit CDU-Politiker Ulrich Wesolowski gut harmoniert. "Ich betrachte den Posten aber eigentlich auch ganz losgelöst vom Parteiamt", sagt Beuge mit Blick auf die schwarz-grüne Energiekoalition in Versmold.

"Wir wollen Partner in der Region sein und uns strategisch ausdehnen", sagt Wesolowski. Mit der Übernahme des Harsewinkeler Stromnetzes vom Konkurrenten RWE zum 1. Januar 2016 oder spätestens zum Jahresbeginn 2017 tätigt man "eine Rieseninvestition". Dies scheint sich aber, so deutet es sich bereits an, zu lohnen. Den bereits vorhandenen Stamm an Gas- und Stromkunden der SGV in der Nachbarkommune habe man nach der Gründung der Stadtwerke Harsewinkel, an denen zu gut einem Viertel die Stadt Harsewinkel und zu knapp drei Vierteln die SGV beteiligt sind, innerhalb kürzester Zeit verdoppeln können.

Erfreuliche Nachrichten hat Kogelheide auch für die Stromkunden des Unternehmens parat. Der Preis pro Kilowattstunde wird 2015, gemessen an einem Verbrauch von bis zu 10 000 Kilowattstunden, von 27,75 auf 27,64 Cent fallen. "Im Jahr 2016 könnte es jedoch zu einer deutlicheren Senkung kommen", sagte Kogelheide, der am 1. März 2015 zehn Jahre im Amt ist.

Besonders stolz sind die SGV-Verantwortlichen darauf, dass ab dem 1. Januar 2015 für alle Kunden ohne Aufpreis zu 100 Prozent grüner Strom geliefert wird. "Unser Strom wird dann ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen", sagt Kogelheide. Die Lieferanten kämen aus Deutschland und Schweden, die Erzeugung erfolge per Photovoltaik, Wind- oder Wasserkraft. "Da hängt natürlich mein grünes Herz dran", ergänzt Beuge. "Wir haben unseren Einkauf optimiert. und können unseren Kunden dieses nun anbieten. Es ist nicht ein einziger Cent aus Steuergeldern oder Subventionen geflossen, um dies zu ermöglichen", sagt Beuge.

"Ökonomie und Ökologie passen bei uns eben zusammen. Dafür muss man eben einen guten Geschäftsführer und einen guten Aufsichtsrat haben", sagt der alte und neue Aufsichtsratsvorsitzende mit einem Schmunzeln.

Durch die Vergrünung des Stroms sowie durch die Beteiligung an Windparks konnten in den letzten vier Jahren rund 61 000 Tonnen CO2 eingespart werden. "Eine beeindruckende Zahl", sagt Kogelheide. Dies entspricht, ebenfalls auf vier Jahre gerechnet, dem Verbrauch von mehr als 1300 durchschnittlichen Bundesbürgern.

"Die SGV ist eine große Stütze für den städtischen Haushalt", spielt Kogelheide auf die Beziehung des finanziell eher klammen Gesellschafters und des florierenden Energieunternehmens an. "Da gibt es kein Schwarz oder Weiß. Beide Interessen müssen berücksichtigt werden", stellt Wesolowski klar, der ebenso wie Beuge als Ratsmitglied beide Seiten kennt. Man müsse da stets einen fairen Interessenausgleich finden. "Wir wollen aber auch zukünftig Gewinne erzielen", ergänzt Beuge. Schließlich müsse man die Kuh auch füttern, damit sie auch Milch geben kann.

Als nächsten Schritt peilt die SGV die Versorgung der Bad Rothenfelder Außenbereiche mit Strom an. "Diese Konzession wird 2016 frei", sagt Kogelheide. Bereits seit 2011 sei man Netzbetreiber im Kernstadtbereich der Kurstadt. Die Bewerbung läuft derzeit und die Rothenfelder Gemeindeverwaltung habe schon zu erkennen gegeben, dass man die positive Zusammenarbeit gerne ausdehnen möchte.


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