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Keine einfachen Hausaufgaben

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Von Tasja Klusmeyer
Versmold.
Vor den 172 Familien, die ihr Kind in diesem Monat an einer der Versmolder Grundschulen angemeldet haben, liegt eine spannende Zeit bis zur Einschulung. Beginnt für die Mädchen und Jungen im August 2015 doch ein völlig neuer Lebensabschnitt. Spannend wird es auch für die Stadt als Träger der fünf Grundschulstandorte. Der Blick geht über die aktuellen Anmeldezahlen hinaus - bis ins Jahr 2020. Laut Prognose sinken die Grundschülerzahlen in diesem Zeitraum um weitere fast 13 Prozent. Um das oberste Ziel - die Sicherung der Ortsteilschulen - erreichen zu können, denkt die Stadt inzwischen über einen Viererverbund nach. Denn: Zum allgemeinen Pro- blem sinkender Schülerzahlen gesellt sich eine weitere Schwierigkeit. Nachdem nun auch die sechste Ausschreibung der Schulleiterstelle in Loxten-Bockhorst mangels Bewerbern erfolglos verlaufen ist, bleibt weiterhin die kommissarische Regelung. Der Leiter der Schule Peckeloh-Oesterweg/Hesselteich, Hans-Jürgen Duch, kümmert sich zurzeit um alle Ortsteilschulen. Mit der Überlegung, dauerhaft einen Viererverbund aller Ortsteilschulen anzustreben und dadurch auch die Schulleiterfrage vernünftig zu klären, ist die Stadt nun an die Bezirksregierung herangetreten. "Wir haben nachgefragt, ob ein Viererverbund überhaupt möglich wäre", sagt Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies. Bei einem Gespräch in Detmold sei allerdings deutlich geworden, dass die dadurch erhoffte bessere personelle Ausstattung kaum erreicht werden könne. Auch aus organisatorischer Sicht wäre ein Viererverbund eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Ein Termin mit Kollegium und dem Schulrat des Kreises soll als nächster Schritt erfolgen, um Perspektiven zu erläutern. Unabhängig davon könnte jahrgangsübergreifender Unterricht, so Matthies, ein weiteres Mittel sein. Dadurch könnte an kleinen Schulen, denen weniger Lehrerstunden zur Verfügung stehen, adäquater Unterricht geleistet werden. Gestern Abend präsentierte die Verwaltung der Politik die aktuellen Anmeldezahlen und die prognostizierte Entwicklung bis 2020. Demnach werden 772 Mädchen und Jungen im kommenden Schuljahr eine Versmolder Grundschule besuchen. Fünf Jahre später liegt die Zahl nur noch bei 674. Der Rückgang in den kommenden zwei Jahren ist dabei auffallend hoch, danach "scheint sich die Zahl etwas einzupendeln", sagt Fachbereichsleiter Matthies. Noch handelt es sich bei den Zahlen um Prognosen. "Wir wissen natürlich nicht, wie das tatsächliche Anmeldeverhalten der Eltern aussieht", sagt Hans-Jürgen Matthies und rechnet erfahrungsgemäß mit leichten Verschiebungen. Zudem setzt die Stadt Hoffnung in Neubaugebiete und Zuzüge beispielsweise durch Kinder von Asylbewerberfamilien. Fest stehen einige andere Punkte: die Einzügigkeit an allen Ortsteilschulen, eine erforderliche Mindestschülerzahl von 15 zur Bildung einer Eingangsklasse, 46 zur Aufrechterhaltung eines Standortes. Selbst Bockhorst, wo es mit einer ersten Klasse 2016 knapp werden könnte (Prognose: zehn Schüler), und auch Oesterweg (2017: zwölf Erstklässler) sind demnach mit ihrer Gesamtzahl zunächst gesichert. Den größten Schülerrückgang bis 2020 muss wohl Peckeloh verkraften (von 108 auf 73). An der Sonnenschule hingegen bleibt die Zahl stabil (von 385 auf 364, plus »Gemeinsames Lernen«).

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