Von Anja Hanneforth
Werther-Langenheide. Ein Großbrand hat gestern am späten Nachmittag eine Scheune auf dem Hof Maaß an der Langenheider Straße komplett zerstört. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden, da das Gebäude nur noch als Lager genutzt wurde. Bis auf einen alten Trecker, den die Feuerwehrleute gerade noch rechtzeitig aus dem Gebäude ziehen konnten, war allerdings nichts mehr zu retten. Obwohl die Kameraden ihr Bestes gaben und im Laufschritt die Löscharbeiten aufnahmen, brannte die Scheune bis auf die Grundmauern nieder.
Es war ein schlimmer Anblick, der sich Autofahrern und Nachbarn bot: Die lodernden Flammen erleuchteten den Himmel taghell, hunderte Meter stieg die Rauchsäule in die Höhe. Immer wieder fuhr der starke Wind ins Gebälk, ließ die Funken stieben, erschwerte dadurch die Löscharbeiten und machte sie speziell zur Nordseite hin sogar zu einer gefährlichen Angelegenheit.
Um 16.20 Uhr hatte die Kreisleitstelle Alarm geschlagen. Schon kurze Zeit später trafen die ersten Feuerwehrleute an der Brandstelle ein. Zu diesem Zeitpunkt schlugen die Flammen bereits aus den Giebeln, "es muss schon eine ganze Weile gebrannt haben", ist sich Einsatzleiter Helmut Sussieck sicher. Begünstigt durch den Wind und die Heu- und Strohballen, die auf dem Dachboden lagerten, griffen die Flammen rasend schnell um sich.
Die komplette Wertheraner Wehr mit den Löschzügen Langenheide, Werther und Häger war mit 55 Mann vor Ort, dazu die Besatzung der Drehleiter aus
Halle.
Alle Kameraden taten ihr Bestes - doch sie kämpften einen Kampf, den sie nicht gewinnen konnten. Obwohl sie von allen Seiten auf das lichterloh brennende Gebälk einwirkten - das Feuer hatte zu viel Kraft.Vielleicht auch darum, da auf dem Dach der stattlichen, 30 Meter langen Scheune eine Photovoltaikanlage installiert war. Ob sie möglicherweise Auslöser des Brandes war, konnte gestern Abend niemand sagen. "Fest steht, dass Photovoltaikanlagen im Brandfall nicht unproblematisch sind", erläuterte Helmut Sussieck: Erstens verhinderten die Module, dass ausreichend Löschwasser ins Gebäude eindringen kann; zweitens bestünde die Gefahr, dass die Module durch ihr erhebliches Gewicht abstürzen und dabei jemanden verletzen; und drittens ließen sie sich im Brandfall nicht abstellen, sondern würden - jedenfalls bei Helligkeit - weiter Strom produzieren.
Während ein Teil der Feuerwehrleute damit befasst war, Herr der Flammen zu werden, versuchten andere, ein Übergreifen auf das angrenzende Wohnhaus, das über einen Flachdachbau mit der Scheune verbunden war, zu verhindern. Auch die benachbarten Gebäude des Hofes Lohöfener und einen oberirdischen Gastank galt es zu schützen.
Als um 17.20 Uhr das Dach komplett in sich zusammenbracht, stand fast, dass von der Scheune nurmehr das Mauerwerk bleiben würde. Die Schadenshöhe ließ sich gestern Abend nicht beziffern, dürfte aber allein aufgrund der Photovoltaikanlage erheblich sein. Erst nachdem der Brand vollständig gelöscht war, wollten die Feuerwehrleute entscheiden, ob sie über Nacht eine Brandwache einrichten mussten.