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OGS-Pläne auf Eis gelegt

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Von Frank Jasper

Steinhagen.
Der Schulausschuss hat gestern Abend zu keiner einvernehmlichen Lösung gefunden, wie es mit dem OGS-Anbau an der Grundschule Steinhagen weitergehen soll. Stattdessen beschlossen SPD, Grüne und FDP, einen Schulentwicklungsplaner zu beauftragen, der ein Raumbedarfskonzept für alle Steinhagener Grundschulen erstellen soll. Die Planungen für den Anbau ruhen solange.

Kinder der Grundschule Steinhagen hatten zu Beginn der Sitzung die Ausschussmitglieder für nächsten Dienstag zum Mittagessen in ihre Schule eingeladen, auf dass sich die Entscheidungsträger ein Bild vom Raummangel an der OGS machen. Schulleiterin Wiebe Hamacher verdeutlichte noch einmal die Dringlichkeit des Erweiterungsbaus: "2006 ist die OGS für 40 Kinder eingerichtet worden, 2015 rechnen wir mit 120 Kindern. Wie soll das funktionieren?"

Doch mit der Entscheidung, die gestern mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP getroffen wurde, wird sich die Realisierung des OGS-Anbaus herauszögern. Denn ein Schulentwicklungsplaner, wie er nun zu Rate gezogen werden soll, kostet Zeit - und Geld. Henrike Hollweg-Lohrer von der SPD hatte für den Antrag geworben: "Aus unserer Sicht bedarf es einer vergleichbaren Gleichbehandlung aller Schulen. Nachdem drei unserer Grundschulen einen Erweiterungsantrag gestellt haben, kann uns ein objektiver Blick eines Fachbüros helfen." Sie betonte aber auch, dass eine Erweiterung der Grundschule Steinhagen unverzichtbar sei. Eine Meinung, über die im Schulausschuss Einvernehmen herrscht.

Der Schulentwicklungsplaner soll prüfen, wie der wachsenden Nachfrage an Ganztagsbetreuung und inklusiver Beschulung an den vier Steinhagener Grundschulen begegnet werden kann. Dabei soll auch untersucht werden, in wieweit Räume mehrfach genutzt werden können.

Außerdem soll ein Objektsteuerer die Baumaßnahmen in Bezug auf Kosten, Bauzeit und Qualität im Auge behalten. Auch das ein Vorschlag der SPD. Über diese Personalie wird allerdings im Haupt- und Finanzausschuss entschieden.

Die CDU hätte lieber aufs Tempo gedrückt und den Anbau, so wie ihn Architekt Oliver Stüwe vorgeschlagen hat, ohne Passivhausstandards umgesetzt. Auf diese Weise könnte man nach Ansicht von CDU-Fraktionsvorsitzenden Herbert Mikoteit 250 000 Euro sparen. Ein Vorschlag, der von den anwesenden Eltern mit Applaus quittiert wurde, allerdings bei den anderen Fraktionen auf Ablehnung stieß.

Für "nicht akzeptabel" halten die Grünen die Idee, auf den Passivhausstandard zu verzichten und verweisen auf das erst kürzlich verabschiedete Klimaschutzkonzept. Heike Horn von der Grünen-Fraktion bezweifelt außerdem die von der CDU ins Spiel gebrachten 250 000 Euro Einsparpotenzial. Die Grünen schlossen sich dem SPD-Antrag an und sorgten dafür, dass weitere Planungen erst einmal auf Eis gelegt werden.

Harsche Kritik am bisherigen Verlauf der Planungen äußerte Alexander Alt von der FDP: "Der Ausschuss wurde schlecht informiert. Der enorme Zeitdruck, der während des Verfahrens ausgeübt wurde, kommt uns jetzt teuer zu stehen. Und ein Ende der Kostenspirale ist nicht abzusehen." Die FDP plädierte dafür, das ganze Verfahren neu aufzurollen - mit einem von Anfang an gesteckten Kostenrahmen. Dieser Vorschlag fand keine Mehrheit. Die FDP schloss sich dem SPD-Antrag an, einen externen objektiven Schulentwicklungsplaner zu beauftragen.

Nach der Entscheidung gestern Abend ruht das Verfahren. Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro für den OGS-Anbau bleiben aber im Haushaltsplan für 2015 enthalten. Kinder und Lehrer der Grundschule Steinhagen müssen sich folglich erst mal in Geduld üben. Udo Bolte von der SPD hält es jedoch trotzdem für möglich, dass im kommenden Sommer mit dem Bau begonnen werden kann.


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