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Die Luft zum Brennen gebracht

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Von Christiane Gerner

Werther.
Schon der Einzug der in Rot und Schwarz gewandeten Sängerinnen und Sänger war magisch. »Singing all together« hieß der erste Song im Jubiläumskonzert von TonArt. Unter der Leitung von Jörg Hoffend brannte der Chor ein Feuerwerk sehr verschiedener Musikstile, gepaart mit faszinierenden Darbietungen der Gäste, ab. Das Publikum tobte und die Luft brannte am Freitagabend in der Aula der PAB-Gesamtschule.

Nach drei berührenden Traditionals entführte der launige Moderator Lothar Schürmann die Gäste ins Jahr 1994. Kohl war Bundeskanzler, Roman Herzog wurde Bundespräsident und Brasilien »leider« Weltmeister. Die Lieblingsnamen der Deutschen waren vor 20 Jahren Laura und Jan. Die angekündigte Diashow blieb den Musikfreunden erspart, dafür gab es lauter Lieblingsstücke mit einem fabelhaft aufgestellten Chor, der sich vor 20 Jahren aus der Lust am Singen heraus gegründet hat.

Auf ganz besonderen Wunsch der Choristen und ihres Dirigenten entführte die stimmgewaltige Ina Kohbus in die heißen Zeiten von Janis Joplin. Mit einer beeindruckenden Röhre verzückte Janis alias Ina mit »Mercedes Benz« und dem lengendären »Me and Bobby McGee«. Ein absoluter erster Höhepunkt gelang mit dem Duett von Steve Haggerty und Ina Kohbus mit dem Duettklassiker »Up where we belong«, 1982 erstmals gesungen von Joe Cocker und Jennifer Warns.

Ganz anders kam der nächste Konzertteil daher: Mit den sehr jungen Solisten des Knabenchores Gütersloh unter der Leitung von Sigmund Bothmann entführte TonArt die Zuhörer in die Welt der »Kinder des Monsieur Matthieu«.

Ein zauberhaftes »Reverie« von Claude Debussy - einfühlsam am Flügel interpretiert von Markus Stein - brachte die Welt des Meeresrauschens in die Aula. Gänsehautgefühle erzeugten nicht nur das gemeinsam interpretierte »Ich wollte nie erwachsen sein« von Peter Maffay und drei entzückende Partien aus der Mozart-Oper »Die Zauberflöte«. Hier zeigten die fabelhaften Solisten im Knabenchor ihre ganze Klasse.

Nach so viel unterschiedlichster Musikliteratur hatten sich alle eine Erfrischung verdient. Auch nach der Pause blieb die Auswahl der Musikstücke »crossover«. Von »Aint she sweet« über das »Ave verum corpus« von Wolfgang Amadeus Mozart bis zum »Lascia Ch’io Pianga« aus dem »Rinaldo« von Georg Friedrich Händel breitete der Chor seine Lieblingsstücke aus 20 Jahren vor einem begeisterten Publikum aus. Steve Haggerty antwortete mit seiner voluminösen Rockröhre bis zum Unter-die-Haut-Gehenden »You are so beautiful«.

Mit einem weiteren Klassik-Moderne-Mix trieben die bestens aufgestellten Choristen von TonArt ihr Motto »Musik liegt in der Luft« bis zum gemeinsamen »Tears in heaven« von Eric Clapton weiter nach vorn. Ein grandioses Finale. Diesem Chor wünschen alle Liebhaber mindestens weitere 20 Jahre. Unbedingt!


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