von christian helmig
Loxten. Die Sportfreunde Loxten sind in der Handball-Oberliga einmal mehr an ihre Grenzen gestoßen. In einer über weite Strecken hochklassigen Partie unterlag der Aufsteiger gegen Tabellenführer TuS Volmetal vor rund 600 Zuschauern mit 31:39 (20:20).
"Wir haben gegen eine bessere Mannschaft verloren", gab Loxten Trainer Dirk Elschner nach der Schlusssirene unumwunden zu. Anders als bei der Pleite vor einer Woche in
Bielefeld durften seine Schützlinge diesmal aber erhobenen Hauptes die Halle verlassen. Sie hatten zu einem spektakulären Offensivfeuerwerk beigetragen und waren dem Aufstiegskandidaten zumindest eine Halbzeit lang ein ebenbürtiger Gegner. 21 Tore hatten die Gäste in den ersten sechs Saisonspielen durchschnittlich kassiert - in 60 Minuten wohlgemerkt. Loxten schaffte es, dem Spitzenreiter schon in der ersten Hälfte der Spielzeit 20 Treffer einzuschenken.
Dabei hatten die Sportfreunde eine frühe Schrecksekunde zu überstehen, als Thilo Stinhans nach einer Angriffsaktion unsanft auf dem Hallenboden landete und mit Verdacht auf Nasenbeinbruch rausmusste. Christian Kalms wich nach linksaußen aus und brachte Loxten mit 9:8 und 10:9 in Front. Beide Male egalisierte Niklas Polakovs umgehend. Der vergleichsweise schmächtige, dafür aber mit gutem Auge und großer Kaltschnäuzigkeit gesegnete TuS-Spielmacher war der auffälligste Akteur der ersten Hälfte. Er erzielte neun der ersten 13 Gästetreffer.
Glücklos agierten dagegen zunächst die Torhüter auf beiden Seiten. "Alle vier waren nicht richtig da", sagte Elschner. Das änderte sich nach dem Wechsel - zum Loxtener Leidwesen nur auf einer Seite. Während die Frösche-Keeper Hendrik Peters und Marco Possehl insgesamt lediglich zehn Bälle abwehrten, gelangen Volmetals Marcel Treude allein im zweiten Abschnitt elf Paraden. Zwei überhastete Abschlüsse der Gastgeber in Unterzahl trugen dazu bei, dass sich der Favorit beim 21:26 (40.) erstmals klar absetzte.
Doch Loxten fing sich - und zeigte seinen Fans immerhin noch den schönsten der insgesamt 70 Treffer: Als Heiner Steinkühler auf Kempa-Zuspiel von David Ruhe hinter dem Rücken zum 25:29 einnetzte und wenig später zum 26:29 (45.) verkürzte, "waren wir wieder dran", wie auch Elschner registrierte. Aber Steinkühler und der erstmals eingesetzte Dennis Wiedeler verpassten gegen Treude den Anschluss.
Das war’s. In der Schlussphase ging den dezimierten Gastgebern zusehends die Kraft - und auch die Moral - aus. Der Spitzenreiter, stimmgewaltig begleitet von rund 100 mitgereisten Fans, hatte dagegen noch Reserven und spielte sich phasenweise in einen Rausch. Immerhin verhinderte Peters gegen Luca Sackmann den 40. Gegentreffer. Elschners Fazit: "Mit 40 Minuten dürfen wir zufrieden sein. Aber wenn so eine Mannschaft wie Volmetal erst mal vorne liegt, wird es eben ganz schwer."