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Der Plan von der Profi-Laufbahn

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Weßels ist im vergangenen Jahr zwei Mal deutscher Vize-Meister in seiner Altersklasse geworden. Einmal in der Halle, einmal im Freien. Er gehört dem Nationalkader des Deutschen Tennis-Bundes an, in der deutschen U 16-Rangliste belegt er trotz seines vergleichsweise jungen Alters Platz fünf. Der Teenager ist aber auch ein guter Schüler. Trotzdem hat er das Grabbe-Gymnasium in seiner Heimatstadt Detmold verlassen. Stattdessen wird Weßels künftig eine private Fernschule besuchen, um mehr Zeit für Tennis zu haben. Täglich vier Stunden Tennis plus Konditionstraining Am Kurpfalz-Gymnasium und Realschule Mannheim (KGRM) besteht nur ein bis zwei Mal im Monat Anwesenheitspflicht. „Das läuft alles über E-Mails”, erläutert Weßels, wie er demnächst die schulischen Anforderungen bewältigen will. Denn das Abitur möchte der Achtklässler schon bestehen. Noch größer aber ist sein Wunsch, eine Laufbahn als Tennisprofi einzuschlagen. Damit das klappt, ist es nach Meinung seines Trainers Ion Geanta und der Eltern Dirk und Alexandra unerlässlich, schon frühzeitig intensiv zu trainieren. Der Schulwechsel werde ihren Sohn, so glauben sie, aber nicht nur als Tennisspieler voranbringen. „Er lernt, sich selbst und seinen Tag eigenverantwortlich zu organisieren”, nennt seine Mutter ein Beispiel. Um möglichst ideale Voraussetzungen zu schaffen, haben die Weßels zudem Förderer gefunden. Über die seit Jahren bestehende Verbindung zu Marc Kuchenbecker, der in der Tennispark Marketing GmbH tätig ist, kam der Kontakt zum Versmolder Club und zu Hans-Ewald Reinert zustande. Der tennisbegeisterte Unternehmer, der auch Bundestrainerin Barbara Rittner sowie die Profis Dinah Pfizenmaier und Daniel Masur sponsert, unterstützt Weßels und trägt so dazu bei, dessen Zusammenarbeit mit Geanta zu ermöglichen - auch das ist Teil des Plans. Zweimal täglich zwei Stunden Tennis und zusätzliches Konditions- und Krafttraining stehen mittlerweile für den Youngster auf dem Programm. Trainiert wird im Tennispark oder in Geantas Akademie in Essen, zwischendurch stehen schulische Pflichten wie Hausaufgaben an. „Ganz schön anstrengend” fand der 1,92-Meter-Schlaks anfangs die Umstellung auf das höhere und intensivere Pensum. Ohne die Bereitschaft zu hartem Training wird es jedoch nicht gehen, weiß Geanta. „Ein gutes Händchen wie Louis haben viele, aber gut arbeiten können nicht viele”, betont der 63-jährige Rumäne, der früher unter anderem Hendrik Dreekmann coachte. Der Trainer ist zuversichtlich: „Louis ist für seine Größe unglaublich mobil, hat viel Ballgefühl und einen guten Kopf, er nimmt alles an. Wenn er gut und hart arbeitet, kann er es schaffen, die großen Turniere zu spielen.” Aggressiver soll Weßels Spiel werden, damit für ihn nach Veranstaltungen der ITF-Serie vielleicht schon im nächsten Jahr die Jugend-Wettbewerbe bei den Grand Slams folgen können. So sieht es jedenfalls der Plan vor.

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