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Ho.Systeme verlässt Werther

Der Wegzug von ho.Systeme kommt ebenso überraschend, wie er verständlich ist: Seit Jahren platzt das Systemhaus aus allen Nähten, die derzeit 32 Mitarbeiter sind auf mehrere Standorte im Stadtgebiet verteilt, was die Arbeitsabläufe nicht einfacher macht. Schon länger waren die Gesellschafter Peter Horvath und Hermann Oberschelp daher auf der Suche nach einer Alternative. Im engen Kontakt mit der Stadt wurden Objekte unter anderen im Gewerbegebiet Dammstraße und dem geplanten Gewerbegebiet Rodderheide ins Auge gefasst, denn aus dem Wunsch, in Werther zu bleiben, machten die beiden Firmeninhaber keinen Hehl. Doch - ebenfalls verständlich - wünschten sie sich einen Standort, der zentral gelegen eine repräsentative Darstellung ermöglicht. Eben nicht versteckt im Gewerbegebiet, sondern an einer vielbefahrenen Durchgangsstraße. Wie dem Blotenberg. „Leider ist die aktuelle Diskussion nicht gerade förderlich für uns”, betonen Horvath und Oberschelp, die ihre Chancen auf eine schnelle und unkomplizierte Lösung für ihr Vorhaben in Werther in Gefahr sahen. Diese Ängste haben sich nun mit dem neuen Standort in Halle erledigt. Für Guido Neugebauer von der Stadt Werther kam diese Entwicklung allerdings völlig überraschend. „Die Nachricht war ein gewaltiger Schock”, gibt er unumwunden zu. Man habe in den vergangenen Wochen und Monaten einen engen Kontakt gepflegt, zusammen mit der Bürgermeisterin versucht, eine optimale Lösung für die Firma zu finden. Seiner Ansicht nach hätte sich ho.Systeme auf den Blotenberg festgelegt, „für einen Umzug nach Halle gab es keine Anzeichen”. Die Firma sei ein wichtiger Arbeitgeber für Werther, daher sei der Wegzug für die Stadt äußerst bitter. Sie verliere nun ein innovatives Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial. Ob die mögliche Ausweisung des Hofes Overbeck als Denkmal und die damit verbundene Ungewissheit über die Pläne zur Realisierung des Blotenbergs das i-Tüpfelchen zur Entscheidung war, Werther zu verlassen, vermag der Hauptamtsleiter nicht abzuschätzen. „Das Bebauungsplanverfahren läuft jedenfalls wie geplant weiter”, sagt er. Eine Schuld der Stadt am Wegzug der Firma sieht er ausdrücklich nicht. Dennoch hätte er sich gewünscht, dass ho.Systeme noch einmal das Gespräch mit der Verwaltung gesucht hätte. Den Wegzug auf der einen Seite und die zu erwartenden Leerstände der sechs Firmenstandorte seien für die Stadt nun doppelt bitter. Mit Verblüffung reagiert auch Dr. Lutz Hoffmann, Sprecher der Blotenberg-Initiative, auf den Wegzug von ho.Systeme. Einen unmittelbaren Zusammenhang zu den Aktivitäten seiner Mitstreiter sieht er aber nicht, „so einen Umzug plant man ja nicht von heute auf morgen”. Für ihn ist klar, dass man - finanzielle Vorteile hin oder her - mit der Bebauung des Blotenbergs das Stadtbild Werthers für immer auf Spiel setzen würde. Christian Malachowski, Geschäftsführer der Firma act’o-soft Informationssysteme, der ursprünglich zusammen mit ho.Systeme einen Umzug an den Blotenberg erwägt hatte, kommentiert die Abwanderung der Computerfirma als „eine Entscheidung, die uns nicht betrifft und die unsere Pläne nicht beeinflusst”. ¦ Einen ausführlichen Bericht zum Thema lesen Sie auf unserer ersten Lokalseite.

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