von max backhaus
Versmold.
Tim Mannek hat einen großen Traum. "Ich möchte eines Tages ein Spiel in einer der drei höchsten Fußballligen in Deutschland bestreiten", sagt der 17-jährige Versmolder. In der A-Jugend des Bundesliga-Aufsteigers SC Paderborn hat er dafür optimale Voraussetzungen.Dass Tim Mannek großes Talent hat und es eines Tages weit schaffen kann, deutete sich schon vor über zehn Jahren an. Damals noch im rot-blauen Dress der SG Oesterweg, schoss er seine Mannschaft zu Siegen über starke Mannschaften wie Arminia Bielefeld.
Ausgebildet von seinem Vater und aktuellen Trainer des B-Ligisten SC Halle, Peter Mannek, wagte Tim Mannek 2009 den Sprung zum FC Gütersloh. Nach zwei Jahren, darunter eine Saison in der C-Junioren-Landesliga, folgte der Wechsel zum VfL Theesen in die Westfalenliga. Als der Offensivallrounder auch dort zu überzeugen wusste, klopften die großen ostwestfälischen Vereine an. Entscheiden durfte sich Mannek im Sommer 2013 schließlich zwischen dem DSC Arminia Bielefeld und dem SC Paderborn. "Das Gesamtpaket mit der Aussicht auf den Bundesligakader hat in Paderborn einfach besser gepasst", sagt Mannek.
In der Domstadt besucht er seitdem das Sportinternat. Sein Tagesablauf ist komplett durchplant. Nach der Schule geht es zwei Mal die Woche zum Krafttraining, vier Mal die Woche wird abends auf dem Fußballplatz trainiert. "Wenn ich nicht gerade schlafe oder in der Schule bin, stehe ich auf dem Platz. Das ist zwar kräftezehrend, aber genau das will ich auch", sagt der Versmolder.
Der Verein legt außerdem großen Wert darauf, dass seine Nachwuchsspieler eine vernünftige Schulausbildung genießen. Deshalb bekommt der angehende Fachabiturient, der in Paderborn die zwölfte Klasse eines Berufskollegs besucht, vom Verein zusätzlichen Unterricht. "Wir tragen als Verein auch die Verantwortung für die Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Spielers. Eine gute Ausbildung ist immer wichtig, egal ob man Profi wird oder nicht", sagt Ex-Profi René Müller, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.
Zurzeit läuft sportlich alles nach Plan für Mannek. Im Sommer ist er mit den B-Junioren in die Bundesliga aufgestiegen und hatte mit seinen 15 Saisontoren einen erheblichen Anteil am Erfolg. Das hat auch René Müller mitbekommen: "Tim ist zum Leistungsträger gereift. Der nächste Schritt ist nun, konstant seine Leistung in der A-Jugend zu bringen. Er ist ist auf einem sehr guten Weg."
Auch zu den aktuellen Spielern des Paderborner Bundesligakaders hat der 1,90-Meter-Hüne regen Kontakt: "Ab und zu chille ich bei meinem Zimmernachbarn Mirnes Pepic, der bei den Profis mittrainiert. Da ist dann auch schon mal Süleyman Koç dabei", sagt Mannek. Eine Erfahrung, an die er sich gewöhnen könnte. "Natürlich hofft man immer darauf, es eines Tages zu schaffen", führt er fort. Doch für ihn sei es aktuell am wichtigsten, nicht zu weit in die Zukunft zu schauen, sondern von Spiel zu Spiel, beziehungsweise von Saison zu Saison zu denken.
Eine Verhärtung im Oberschenkel hat ihn zum Saisonbeginn leicht zurückgeworfen. Doch mittlerweile hat er sich seinen Platz in der Westfalenligamannschaft erkämpft und darf fast immer von Anfang an ran. "Unser Ziel ist ganz klar der Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga", sagt der frühere Regionalauswahlspieler.
Falls es mit der Profikarriere am Ende doch nicht klappen sollte, hat Mannek einen alternativen Zukunftsplan: "Wenn alle Stricke reißen, gehe ich halt in die Heimat zurück, spiele in der Landesliga und mache nebenbei eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich."
Doch erst einmal konzentriert sich Tim Mannek auf das nächste Spiel. Am kommenden Wochenende geht es gegen den Tabellenführer SG Wattenscheid 09.