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Reiselust kostet Punkte

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Von Sven Hauhart

und Ralph Struck

Altkreis

Halle.
Es läuft noch nicht richtig rund bei Fußball-A-Ligist Spvg.
Versmold.
Vor der Saison mit zahlreichen - teils hochkarätigen Zugängen - verstärkt, hinken die Fleischstädter wieder einmal nicht nur den eigenen Erwartungen hinterher. Das gilt eine Klasse tiefer auch für die TG Hörste und BV Werther II.

Als "Wechselbad der Gefühle" beschreibt Trainer Patrick van der Sanden den bisherigen Saisonverlauf der Versmolder. Gute Auftritte wie beim 6:0 über den FC Türksport Steinhagen wechselten sich mit teils desolaten Darbietungen wie beim 2:7 beim SV Ubbedissen ab. Auch die jüngste Punkteteilung gegen den Tabellenletzten TuS Hillegossen sorgte nicht gerade für Jubelstürme rund ums Kurt-Nagel-Parkstadion.

Zumal die Gastgeber personell diesmal aus dem Vollen schöpfen konnten. "Die Kaderqualität hätte eigentlich reichen müssen, um Hillegossen zu schlagen", sagt van der Sanden, der wieder auf die vorherigen Urlauber Daniel Bota, Dennis Biesler und André Grunwald zurückgreifen konnte. Doch genau hier könnte der Grund für die bisherige Versmolder Wechselhaftigkeit liegen. Bei aller Qualität, die im Versmolder Kader vorhanden ist - genauso wenig konstant wie die bisher gezeigten Leistungen, waren auch die Aufstellungen. Für eine neu zusammengestellte Mannschaft nicht gerade der Idealfall.

Schuld daran war nicht etwa übermäßiges Verletzungspech, sondern eine sehr ausgeprägte Reiselust fast aller Versmolder Spieler. Ob sich Urlaube von Hobbykickern am Spielplan der Kreisliga A orientieren sollten - darüber lässt sich trefflich streiten. Eines steht jedoch fest: Wenn eine Mannschaft ihre sportlichen Ziele dann nicht erreicht, braucht sie sich darüber nicht zu wundern.

Nach sieben Spieltagen in der B-Liga liegen die TG Hörste mit fünf und der BV Werther II mit drei Punkten ebenfalls deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurück. So musste TG-Trainer Brian Payne bei der 3:6-Pleite beim TFC Werther zum wiederholten Mal mit ansehen, wie sich seine Elf durch teilweise haarsträubende Abwehrfehler selbst um mögliche Punktgewinne gebracht hat. Dass seine Mannschaft mit 23 Gegentoren bisher die zweitmeisten kassiert hat, wundert ihn nicht: "In der Partie beim TFC hat man deutlich gesehen, dass die Abstimmung im Defensivverband überhaupt nicht klappt. Das liegt daran, dass wir seit Saisonbeginn ständig Ausfälle in der Abwehr zu beklagen haben und jeden Sonntag mit einer anderen Aufstellung spielen müssen." Dabei ging sein Team in der 66. Spielminute nicht unverdient mit 3:2 in Führung, ehe die schon angesprochenen individuellen Fehler das Spiel zugunsten der Wertheraner drehte.

Patrik Warmons, Trainer der BV-Reserve, ist dafür bekannt, dass er die Darbietungen seiner Mannschaft sachlich und wenn nötig kritisch beurteilt. Doch nach dem 0:3 beim TuS Dornberg II war er konsterniert: "Wir waren das bessere Team und hätten zur Pause mit mindestens 4:0 führen müssen." Ihm ist klar, dass sich seine Elf die mangelhafte Chancenverwertung selbst zuzuschreiben hat, er hadert jedoch auch mit der Glücksgöttin Fortuna: "Im Augenblick gehen unsere Schüsse an den Pfosten oder knapp daneben, beim Gegner springen sie vom Innenpfosten ins Tor." Warmons, der seinen Spielern kämpferisch und spielerisch eine gute Leistung attestierte, ist sich sicher, dass der Knoten bald platzt.


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