Halle (Felix).
2013 war nun wahrlich kein Jahr für Waldjugendspiele. "Die Kinder waren gerade mal eine halbe Stunde vor Ort und schon klatschnass", erinnert sich Förster Johannes-Otto Lübke. Umso mehr lachte er gestern mit der Sonne um die Wette, weil bei der Neuauflage wirklich alle Rahmenbedingungen stimmten. Mehr als 450 Grundschüler aus Halle, Steinhagen und Werther hatten sich zur Pirsch durch den Wald angekündigt. Die ersten von ihnen durchstreiften gestern mit Enthusiasmus den Parcours rund um den Gartnisch-Berg. Abenteuer pur. Bis Freitag werden weitere Gruppen folgen.17 Stationen hatten Johannes-Otto Lübke und Andreas Roefs für die Dritt- und Viertklässler dabei vorbereitet. 163 Schüler aus Hörste,
Halle-Gartnisch
und Steinhagen waren am Auftakttag zu Gast. Für sie galt es etwa, anhand von Rinden zu entdecken, um welchen Baum es sich wohl handeln mochte. Und die Frage zu klären, warum der Specht mit seinem Schnabel an einen Baum hämmert. Sie hacken übrigens die Baumrinde auf, um an Nahrung zu kommen.Gute Koordination war beim Zapfenwerfen gefragt. Und auch Sträucher und Kräuter, die am Weges- und Waldesrand wachsen, galt es zuzuordnen. An der Station »Adlerauge« mussten die jungen Naturexperten herausfinden, was vielleicht so gar nicht in einen Wald gehört. Batterien oder Wäscheklammern zum Beispiel.
"Schau mal - ich hab Bucheckern", sagt Salimou und präsentiert stolz seinen Fund. Die Mitschüler sowie Lehrerinnen und Eltern, die in Begleitung der Gruppen mit unterwegs waren, staunten nicht schlecht. Jannis, Christian und Luis machten sich derweil als Team gerade daran, an einer Holzscheibe die Jahresringe zu zählen. Echte Detektivarbeit, für die man darum am besten die Lupe zu Hilfe nahm.
Wie man mit einer Kluppe den Umfang eines Baumes bestimmt - das zeigte Johannes-Otto Lübke den Schülern der Klasse 3 a der Grundschule Hörste. Sie nahmen ausgiebig Maß. Und hatten entsprechend schnell die richtigen Zahlen auf ihrem Block notiert. "Wir bieten die Waldjugendspiele nun schon viele Jahre an", erzählt der 53-jährige Staatsförster für den heimischen Privatwald. "Die Orte wechseln dabei immer mal wieder."
Das Angebot richtet sich dabei an alle Grundschulen im Forstbetriebsbezirk
Halle.
"Bereits vor einer Woche gab es ein Vorbereitungstreffen mit den Lehrerinnen", erklärte Lübke weiter. "Es ist uns daran gelegen, dass die Inhalte der Stationen nachbereitet werden."Stolze 16 Seiten umfasste der Begleit- und Fragebogen, mit dem die Mädchen und Jungen bis Freitag ihr Wissen testen. Drei Kilometer lang war der Weg, der sie durch den Wald führte - Trinkpäckchenpausen selbstverständlich inklusive. Und selbst die bargen zuweilen die ein oder andere überraschende Erfahrung. Das erlebte auch Dennis, als der gerade sein Salamibrötchen auspacken wollte, um zu frühstücken. "Mir ist gerade eine Buchecker auf die Dose gefallen", empörte er sich.