Von Rita Sprick
Versmold-Oesterweg. Die Geschichte des Oesterweger Gemeindehauses der evangelischen Kirchengemeinde Versmold ist historisch betrachtet noch ein junges Küken. Erst seit einem halben Jahrhundert findet dort kirchliches Leben statt. Am Samstag, 25. Oktober, steht das Gebäude anlässlich des 50-jährigen Bestehens ganz im Zeichen von Feierlichkeiten.
Dass der Geburtstag überhaupt gefeiert wird, ist Pfarrerin Susanne Absolon zu verdanken. Sie entdeckte beim Schmökern in dem von heimischen Historikern verfassten Buch »900 Jahre kirchliches Leben in Versmold« das Datum, an dem das Haus am Müllerweg zum Gemeindehaus wurde. "Ich bekam das Kirchenbuch zu meiner Einstellung hier im vergangenen Jahr geschenkt und fand dort viel Interessantes", sagt die Pfarrerin und freut sich über ihren Fund.
Sie erkundete anhand des Pfarrstelleninhaberverzeichnisses, dass sie nach den Seelsorgern Max Rietbrock, Karl Niehaus, Christian Reiser und Renata Pense die fünfte Pfarrerin im Ortsteil ist. Und sie spürte auf, dass der Festakt zur Einweihung des neuen Gemeindehauses am 25. Oktober 1964 in den Händen von Pfarrer Max Rietbrock lag.
Zuvor hatte die Gemeinde das bis dahin als Feuerwehrhaus genutzte Gebäude käuflich erworben. "Die Pläne für den Umbau entwarf der Versmolder Architekt Victor Quennet, der 1957 auch die Hesselteicher Paul-Gerhardt-Kapelle errichtet hatte", berichtet Susanne Absolon von ihrer Recherche in alten HK-Artikeln.
Anfangs besaß das Gebäude weder Glockenturm noch Glocke. Beides wurde mit Hilfe einer Spende von Gemeindegliedern ergänzt, und seit September 1966 wird mit Glockengeläut zum Gottesdienst gerufen.
Rund 20 Jahre später agierte Pfarrer Karl Niehaus im Pfarrbezirk I und mit ihm drängten die evangelischen Christen auf die Gestaltung eines Kirchensaals. "Der Mehrzweckraum sollte eine gottesdienstliche Atmosphäre bekommen mit einen würdigen Altarraum", sagt Susanne Absolon über den Fortgang der Gemeindehausgeschichte. 1986 war die Neugestaltung bis auf das später eingesetzte große Glasfenster im Altarraum abgeschlossen.
Bei der vorerst letzten Renovierung vor 13 Jahren erhielt das Haus neue Fußböden. "Jetzt stehen noch energetische Sanierungsmaßnahmen an", nennt Absolon weitere Zukunftspläne.
Erst einmal soll aber das 50-jährige Bestehen des Gemeindehauses am 25. Oktober mit vielen Gästen gefeiert werden. Mit einem Gottesdienst stimmt die Pfarrerin um 15 Uhr im Kirchensaal auf das Ereignis ein. Danach dürfen Besucher ein buntes Programm genießen, das Mitglieder aus der Dorfgemeinschaft sowie der Kirchengemeinde für Groß und Klein mit verschiedenen Beiträgen und allerlei kulinarischen Leckereien gestalten.
Geplant ist auch eine historische Erinnerungsecke. Zudem wird Musik und Theater eine Rolle spielen. "Es soll auch Zeit für Begegnung bleiben", wünscht sich die Pfarrerin gute Gespräche. Um 19 Uhr soll die Geburtstagsfeier zum 50-jährigen Bestehen des Oesterweger Gemeindehauses ausklingen.
Alle, die durch Fotos oder Artikel die Geschichte des Geburtstagskindes bereichern möchten, können ab sofort mit Pfarrerin Absolon unter ` (0 54 23) 84 44 Kontakt aufnehmen.