von christian Helmig
Altkreis Halle. Bei seinem ersten Einsatz im Trikot des SC Peckeloh wurde Vincent Hall vor einer Woche gleich über 90 Minuten gefordert. Nach dem 2:0-Erfolg in Kirchlengern möchte der 19-Jährige am Sonntag auch vor eigenem Publikum gegen SV Rödinghausen II einen erfolgreichen Einstand feiern.
"Ihm fehlt noch etwas die Bindung, aber das ist ganz normal. Was ich sehen wollte, hat er erfüllt", sagte Trainer Markus Kleine-Tebbe über den insgesamt zwölften Peckeloher Neuzugang, der erst wenige Tage vor dem Spiel zum Kader gestoßen war. Hall selbst hielt seine Leistung für "steigerungswürdig" - was vielleicht auch daran liegt, dass er "lieber rechts" als, wie in Kirchlengern, links verteidigt.
Dabei ist Hall, der in der vergangenen Saison noch für SC Verl II kickte, erst auf Umwegen in Peckeloh gelandet. Bereits im Frühjahr hatte der Sohn eines englischen Vaters und einer deutschen Mutter dem SCP seine Zusage gegeben. Dann aber traten im Leben des Güterslohers Veränderungen ein. Hall wurde Vater von Söhnchen Liam, auch sein Job als Dachdecker nimmt viel Zeit in Anspruch.
"Ich wollte erst abwarten, wie sich alles entwickelt", begründet er, warum er zunächst nahe der Heimat blieb und sich dem SV Avenwedde anschloss. Für den Peckeloher Ligarivalen stand er in den ersten beiden Saisonspielen auf dem Platz, ein Sieg sprang gegen Harsewinkel (1:1) und in Bad Oeynhausen (1:2) aber nicht heraus. "In Avenwedde gefiel es mir nicht, mit dem Trainer (Robert Purkhart, die Red.) hatte ich einige Konflikte", erzählt Hall. So nutzte er seinen Status als Vertragsamateur, um zum 30. August zu kündigen und erinnerte sich wieder an die Anfrage vom SC Peckeloh.
Eine Entscheidung, die er bislang nicht bereut. Und auch Markus Kleine-Tebbe ist froh, eine zusätzliche Alternative im Kader zu haben. "Vincent ist jung, flexibel und hat eine sehr gute Grundausbildung genossen - genau der Spielertyp, den wir haben wollen", sagt der Trainer.
"Stand heute", so Kleine-Tebbe gestern, darf sich Hall gute Chancen ausrechnen, auch am Sonntag gegen Rödinghausen II in der Startelf zu stehen. Dann könnte er es unter anderem mit dem Wertheraner Aytürk Gecim zu tun bekommen, der vor der Saison vom U 19-Bundesligisten VfL Theesen zur Regionalliga-Reserve kam und schon zwei Saisonstore erzielte.
"Von der Einzelspielerqualität ist Rödinghausen eine der besten Mannschaften der Liga", sagt Kleine-Tebbe über den Gegner, vor dem sich seine bislang noch ungeschlagene Mannschaft aber nicht zu verstecken braucht. Definitiv verzichten muss Peckeloh auf Sercan Özdil (Oberschenkelzerrung), dafür steht Pascal Melhem erstmals im Kader.