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"Das Wasser war saukalt"

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VON BIRGIT NOLTE

Steinhagen. Wenn jemand mit Fug und Recht als Chronist des Schwimmclubs Steinhagen-Amshausen (SCSA)
bezeichnet werden darf, dann ist das Günter Hackenberg. "Seit 1963 bin ich Mitglied und seitdem mache ich auch Fotos vom Vereinsleben", berichtet Hackenberg, der seinen Bilderschatz anlässlich des 65-jährigen Bestehens des Vereins an diesem Samstag der Öffentlichkeit präsentiert.

"Bei mir in der Schublade bringt das ja alles nicht viel", lächelt Günter Hackenberg, der für die große Ausstellung nicht nur sein eigenes Archiv durchforstet hat, das allein 1500 Bilder und viele weitere Devotionalien wie Trikots, Plakate und Badekappen umfasst. Er rief auch Mitglieder und Ehemalige auf, ihrerseits alte Fotoalben durchzublättern. Er selbst durchforstete zudem das Archiv des Haller Kreisblatts, um insbesondere an Material aus den Gründungstagen des Schwimmvereins heranzukommen.

Die so gesammelten Werke sortierte Hackenberg zunächst nach Jahrgängen und Veranstaltungsart vor. "Da saß ich dann vor 50 Mappen und habe gemerkt, dass es für einen allein doch ein bisschen viel wird, auch wenn mir die Arbeit sehr viel Spaß gemacht hat", berichtet der Archivar, der sich Hilfe suchte. Klaus und Anne Völcker, Harry Tatura und Wolfgang Milting unterstützten ihn bei der Sichtung und Vorauswahl. Tatura digitalisierte Fotos und Plakate. Milting traf die Feinauswahl und übernahm das Layout. 23 große Schautafeln sind nun das Ergebnis, die einen lebendigen Einblick in die Schwimmvereinsjahre von 1949 bis ins Jahr 2000 geben.

Auf rund 300 Fotos werden Erinnerungen an viele Höhepunkte wach: Wie etwa an die Wettkämpfe im Jahr 1952, an denen sämtliche Olympia-Anwärter teilnahmen. Bei diesen und vielen weiteren sportlichen Ereignissen war bis in die 1960er hinein die Freiwillige Feuerwehr mit ihrer Wasserorgel ein gern gesehener Gast im Waldbad, welches von der Konkurrenz von außerhalb weithin gefürchtet war. "Das Wasser war einfach saukalt", erinnert sich Wolfgang Milting lachend, der sich ebenso mit Humor an seine eigenen Schwimmleistungen erinnert, die sich mit den Fabelzeiten von Günter Hackenberg und Friedel Aldenhoff, der bei Olympia 1972 als Kampfrichter live dabei war, als Mark Spitz seine sieben Goldmedaillen holte, nicht messen konnten.

30 Jahre hielt Hackenberg mit 2,29 Minuten den Vereinsrekord in 200 Meter Brust. Erst im November vergangenen Jahres wurde er von Henrik Terholsen geknackt, der die Strecke in 2,26 Minuten schwamm. Zum Vergleich: "Meine Bestzeit lag bei 3,09 Minuten", zwinkert Wolfgang Milting. "Bis zu 2000 Gäste waren bei den Schwimmwettbewerben keine Seltenheit", erinnert sich Klaus Völcker.

Auch die SCSA-Feiern waren beliebt. "Unser Winterfest im Quellental war bis in die Siebziger hinein das gesellschaftliche Ereignis in Steinhagen", berichtet Völcker. Außerdem werden bei der Ausstellung digitalisierte SCSA-Filme aus den 1960ern und 1970ern gezeigt, die Erhard Wacholz und Hans-Joachim »Ali« Schoeps teils noch auf Super 8 aufgenommen haben. Eindrücke aus diesen Hochzeiten des Vereins laden natürlicherweise dazu ein, in Erinnerungen zu schwelgen. "Die Ausstellung ist aber auch für jüngere Menschen interessant, damit sie erfahren, auf welch einem kraftvollen Fundament der Verein heute aufbaut", unterstreicht Ulrike Cordes.

Die große Ausstellung wird am Samstag, 13. September, in Anlehnung an das Gründungsjahr um 15.49 Uhr in der Alten Feuerwehr eröffnet. Ein Kinderprogramm wird geboten, Kaffee und Kuchen werden serviert. Gegen 19 Uhr wird der Grill angeheizt. Zwecks einer besseren Planung bitten die Veranstalter um eine Anmeldung per E-Mail an vorstand@scsa.de oder telefonisch bei Ulrike Cordes unter ` (0 52 04) 99 88 77. Aber auch Kurzentschlossene sind am Samstag willkommen.


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