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Mutprobe auf wackeligem Rücken

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Bei den Pferdeliebhaberinnen waren es drei Samstage, an denen sie jeweils für zwei Stunden in der Halle des Reitsportzentrums
Steinhagen-Brockhagen
ihren Mut beweisen und auf dem Rücken der Pferde Kunststücke ausprobierten. Und da liegt wohl von nun an für die meisten der kleinen Reiterinnen das Glück dieser Erde. Zumindest kann das jeder glauben, der in die strahlenden Augen der Kinder schaut, wenn sie auf Voltigierpony Bell die kühnsten Verrenkungen anstellen. Auch Lea ist begeistert. Die Sechsjährige liebt Pferde und findet vor allem das Reiten an sich toll. „Das macht aber alles Spaß, auch die Kunststücke”, versichert die Blondine bevor sie auf dem Rücken von Bell sitzend elegant ihre Arme kreisen lässt. Voltigieren, so scheint es sich auch bei dieser Aktion wieder zu bestätigen, ist ein reiner Mädchentraum. Denn es hatten sich nur Teilnehmerinnen bei Trainerin Beatrice Vielmeyer angemeldet. Verkehrt herum auf dem Pferderücken sitzen, dann mit Bällen jonglieren oder Seifenblasen in die Luft schicken, das ist wohl auch nichts für Jungs. Aber Voltigieren ist viel mehr als das: Der Turnsport in tierischer Höhe soll Vertrauen, Respekt und vor allem Selbstbewusstsein lehren. „Die Kinder entdecken das eigene Körpergefühl, finden ihre innere Balance und lernen respektvoll mit Tieren umzugehen”, erklärt Beatrice Vielmeyer. Es ist aber weniger die sportliche als die soziale Kompetenz, die beim Kinder-Voltigieren im Vordergrund steht. Die Pferde-Expertin zeigt den Kleinen auch wo das Pferd wohnt, dass es versorgt, gefüttert und geputzt werden muss. „Es will gut behandelt werden, dann vertraut es dir und dann kannst du ihm vertrauen”, so die Trainerin. Mit Pony Bell ist das längst geritzt. Das Tier ist besonders gut ausgebildet, hat noch niemanden absichtlich in den Sand befördert und kickt den Ball einfach weg, wenn der mal vor seine Füße kommt. „Es gibt nicht viele Pferde, die sich fürs Voltigieren eignen. Sie müssen ruhig und besonnen sein und nicht gleich ausflippen, wenn mal ein Kind schreit oder an die falsche Stelle tritt”, erläutert die gelernte Erzieherin weiter. Die Kinder lernen, sich etwas zuzutrauen und sind dann stolz auf die eigene Leistung, weiß Beatrice Vielmeyer aus Erfahrung. „Die Aktion hat mir persönlich großen Spaß gemacht. Es ist zwar anstrengend aber es ist großartig zu sehen, wenn die Kinder am Ende des Kurses voll sind mit Glückshormonen und strahlen. Das ist ganz einfach mein Ding”, betont die engagierte und ehrenamtliche Trainerin.

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