VON Heiko Kaiser
und Jörn Möller
Altkreis
Halle.
Sebastian Herrmann ist ein cooler Hund. Vier Treffer erzielte der Steinhagener Stürmer beim 4:4 im Fußball-Landesligaderby gegen den SC Peckeloh und nutzte dabei seine Chancen eiskalt. Dass Herrmann diese Cleverness besitzt, hat er in der Vergangenheit immer wieder hinlänglich bewiesen. Von einem anderen konnte man das indes nicht erwarten: Peckelohs Nachwuchsmann Marvin Heinsch.Der 18-Jährige, der in der vergangenen Serie noch in der Peckeloher A-Jugend gespielt hatte, übernahm mit einer verblüffenden Selbstverständlichkeit Verantwortung. Als Sechser ohnehin im Zentrum des Peckeloher Spiels postiert, war er für die Ausführung von Standardsituationen zuständig. Als es beim 3:3 einen Handelfmeter gab, schnappte er sich ganz selbstbewusst den Ball und versenkte ihn sicher zur 4:3-Führung. Heinsch hatte bereits mit einer Freistoßhereingabe das 3:3 durch Younay Torres Diaz vorbereitet.
Die Leistung des Nachwuchsspielers ist symptomatisch für einen unbekümmerten Peckeloher Auftritt. "Das war ein krasses Spiel. Mir ist dabei bewusst geworden, dass die Jungs immer nur Vollgas geben können", sagte Trainer Markus Kleine-Tebbe. Der hätte jedoch sein Team nach den 1:0- und 4:3-Führungen gerne in einer langsameren Gangart gesehen. "Doch der Fuß war fest auf dem Gas . Da stehst du dann als Trainer und kannst nichts machen", sagte der SCP-Coach.
Bei allem Lob für den couragierten Auftritt am Cronsbach sieht Kleine-Tebbe noch "einige Baustellen" im Spiel seiner Truppe. "Häufigere Tempowechsel und viel mehr Ballbesitz" - daran will er in den kommenden Wochen arbeiten. Seine Jungs will er indes nicht verändern: "Die haben einfach einen coolen Charakter", findet Kleine-Tebbe.
Steinhagens Trainer Carsten Johanning suchte derweil nach Gründen für die enttäuschende Vorstellung seines Teams. Neben Einstellungsproblemen sah er auch Schwierigkeiten im physischen Bereich. "Bei einigen hat man eben gemerkt, dass sie in der Vorbereitung urlaubsbedingt nicht voll trainieren konnten", so Johanning.
Nachdem die heimischen Bezirksligisten in der Liga deutliche Niederlagen hinnehmen mussten, bietet der Pokal die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Während der BV Werther beim C-Ligisten BSV West leichtes Spiel haben dürfte, erwartet Lokalrivale SV Häger im VfB Fichte ein dicker Brocken. Für HSV-Trainer Pascal Hofbüker nach der unnötigen 1:4-Pleite bei Neuling SV Eidinghausen-Werste jedoch eine willkommene Abwechslung: "Da können sie sich mal mit einem anderen Kaliber messen." Die Chancen, den Westfalenligisten am Mittwochabend ärgern zu können, schätzt er realistisch ein: "Wir sind der klarer Außenseiter. Wichtig ist, dass sich keine weiteren Spieler verletzen."
Das sieht Werthers sportlicher Leiter Gerrit Wehmeyer ähnlich. Nach dem 0:3 gegen Preußen Espelkamp droht sich die Personalsituation zu verschärfen. In Dennis Bresser und Willi Falk musste Kotrainer Guido Nowak zwei angeschlagene Spieler vom Platz nehmen. "Bei beiden ist noch nicht sicher, ob sie am Donnerstag dabei sein können." Der Pokal hat für Wehmeyer in diesem Jahr eine spezielle Bedeutung: "In der zweiten Runde würden wir auf Steinhagen treffen. So ein