Von Uwe Pollmeier
Halle.
Die Gästebetten im Kreis Gütersloh sind im ersten Quartal 2014 sehr gefragt gewesen. In den 108 Hotels und Pensionen mit mehr als zehn Betten sowie in kleineren Ferienwohnungen und auf knapp 180 Campingstellplätzen übernachteten von Januar bis März 60 330 Touristen und Geschäftsleute. Im Haller Stadtgebiet nahm die Zahl der Übernachtungen von Januar bis Mai 2014 sogar um gut zehn Prozent zu."Laut einer Statistik von IT.NRW haben in den ersten fünf Monaten 15 411 Menschen in Halle übernachtet. Die Übernachtungszahlen stiegen somit von rund 25 000 auf 27 616", sagt Annegret Prell vom Tourismusbüro der Stadt.
Eine Zahl, die für Antje Siekendiek, Inhaberin des Hotels Hollmann im Stadtzentrum, nicht überraschend kommt. "Halle wird seit Jahren gleichbleibend stark nachgefragt. Die Zahlen sind immer auf hohem Niveau und steigen stets ein wenig an", sagt Siekendiek. Hauptklientel seien immer noch die Geschäftsleute, bedingt durch die vielen großen Firmen vor Ort. "Am Wochenende haben wir sehr viele Radtouristen zu Gast", sagt die Hotelchefin. Das Freizeitverhalten habe sich in den vergangenen Jahren geändert. Statt mehrwöchigem Sommerurlaub unternehme man nun auch öfters kleine Wochenendtouren. Derzeit sei beispielsweise eine 23-köpfige Randwandergruppe aus Sassenberg zu Gast.
Siekendiek kann zudem fast täglich in ihrem Hotel unweit des Haller Bahnhofs ausländische Gäste begrüßen. "Es vergeht hier eigentlich kein Tag, an dem nicht Englisch gesprochen wird", sagt die Inhaberin des Hotels Hollmann. Die Vielzahl der Geschäftsleute aus dem Ausland sei auch ein Indiz dafür, dass viele Firmen in Halle auf dem internationalen Markt tätig sind.
Allerdings weist die Statistik des Statistischen Landesamtes gerade in diesem Bereich einen deutlichen Rückgang der Übernachtungszahlen aus. Demnach ging die Zahl der ausländischen Gäste um ein Drittel zurück. Im untersuchten Zeitraum von Januar bis Mai nutzten 901 Gäste mit ausländischem Pass die Übernachtungsmöglichkeiten in
Halle.
808 davon kamen aus EU-Ländern, 42 aus Asien und 41 aus Amerika. Die größten Gruppen der Nichteuropäer stellen die US-Amerikaner mit 27 und die Japaner mit 17 Übernachtungsgästen, lediglich ein Gast kam aus Neuseeland."Ich bin auch sehr zufrieden mit der Entwicklung", sagt Martha Hettrich, die seit 15 Jahren eine kleine Pension in
Halle-Eggeberg
betreibt. Ihr Angebot sei eher schlicht, aber gemütlich, so dass es sich eher an durchreisende Monteure und weniger an Geschäftsleute und Familienurlauber richte. "Für unsere fünf Zimmer gibt es nur ein Etagenbad mit Dusche und WC", sagt die Pensionswirtin. Auf den einzelnen Zimmern mit getrennten Betten gibt es ein kleines Waschbecken. "Leider gibt es keine Kochmöglichkeiten für die Gäste, aber auf Wunsch serviere ich ein Frühstück", sagt Hettrich.Ihre Zimmer, die alle einen eigenen Fernseher haben, habe sie oft für mehrere Wochen an ein und denselben Gast vermietet. Und während der Gerry Weber Open sei die Pension durch Stammgäste ohnehin stets ausgebucht. "Das macht sich schon deutlich bemerkbar", sagt Hettrich.
Hella Liebrecht betreibt seit sechs Jahren ihre kleine Pension in Halle-Hörste. Zwei Doppel- und drei Einzelzimmer, jeweils mit TV und Internetzugang und auf Wunsch auch mit Frühstück, stehen den Gästen zur Verfügung. "In erster Linie vermiete ich die Zimmer an Pendler, die in der Woche in Halle arbeiten", sagt Liebrecht. Am Wochenende kämen dann in erster Linie die Radtouristen, aber das sei wetterabhängig. "Die Belegungszahlen schwanken immer sehr", stellt Liebrecht keinen besonderen Aufwärtstrend fest.