Werther (DHS).
Wer mit Containern baut, ist schnell fertig. In nur sieben Tagen entsteht derzeit an der PAB-Gesamtschule in Werther ein neuer Klassenraum. Die Fundamente für das Modulgebäude wurden am Montag gegossen, die Containerelemente standen am Dienstagabend und am Montag, 18. August, sollen Schulmöbel und Einrichtungsgegenstände eingeräumt werden. Der Unterricht beginnt zwei Tage später."Der Kreis Gütersloh hat den Container zunächst für drei Jahre angemietet", erläuterte Beate Balsliemke von der Pressestelle des Kreises dem Haller Kreisblatt auf Anfrage. Flexibilität ist nicht billig, rund 87 000 Euro zahlt der Kreis in den drei Jahren an Miete. Das sind gut 2440 Euro im Monat. Dafür bekommt er das rund 125 Quadratmeter große Gebäude mit einem Klassen- und einem Nebenraum auch schlüsselfertig übergeben.
"Der Kreis hat eine Option auf Verlängerung der Mietzeit und auf den Kauf des Containers", erklärte Beate Balsliemke. Es sei derzeit nur schwer abzusehen, wie sich die Lage im Bereich der Inklusion weiter entwickeln werde, fügte sie hinzu. 27 Inklusionsschüler sollen ab dem 20. August in dem Container unterrichtet werden. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird schrittweise ein Rechtsanspruch für behinderte Kinder auf Unterricht in Regelschulen wirksam. Zunächst in den Klassen eins und fünf.
Vertragspartner des Kreises Gütersloh ist die Firma Deutsche Industriebau Gesellschaft für schlüsselfertigen Industriebau mbH aus Geseke. Das Unternehmen habe beispielsweise in Wiedenbrück schon viele Container an Schulen aufgestellt und sei ein bekannter und bewährter Partner, erläuterte Beate Balsliemke. "Das ist für unsere Verhältnisse eine kleine Anlage", erklärte Harald Zander am Bau in Werther.
Gemeinsam mit dem Baufacharbeiter Nils Perry sorgt der Objektleiter dafür, dass der Container zeitgerecht fertig wird und dass die anderen Bauhandwerker gute Arbeitsbedingungen vorfinden. Gestern wurden Schweißarbeiten ausgeführt und bis zum Ende der Woche werden noch Trockenbauer, Elektriker, Maler und Raumausstatter aktiv.
Bei BMW in München habe seine Firma einmal Container mit 10 500 Quadratmetern Arbeitsfläche aufgestellt, berichtete Harald Zander. 70 Mitarbeiter seien damit drei Monate lang beschäftigt gewesen.