Von Anja Hanneforth
Werther-Langenheide. Wann das Dach der Grundschule Langenheide das letzte Mal erneuert wurde, kann Bürgermeisterin Marion Weike nicht sagen. 30, 40 Jahre sei das bestimmt schon her, schätzt sie. Möglicherweise noch länger, kann sich Daniel Pegel vom Dachdeckermeisterbetrieb Alisch bei genauer Betrachtung durchaus vorstellen, dass der Altbau vor 50, 60 Jahren sein letztes neues Dach bekommen hat. Wie auch immer: Der Zahn der Zeit und dazu eine Marderfamilie haben in den vergangenen Jahren am Dach genagt, so dass dies nun grundlegend saniert werden muss. 100 000 Euro nimmt die Stadt dafür in die Hand.
Mit acht bis zehn Mann sind die Mitarbeiter der Firma Alisch täglich auf der Baustelle. Aus gutem Grund: Ihnen sitzt die Zeit im Nacken, wenn irgend möglich, möchten sie die Arbeiten noch vor Ende der Sommerferien fertigstellen.
"Es wird knapp", weiß Daniel Pegel, dass er und seine Kollegen dafür nur noch knapp zwei Wochen Zeit haben. Eine Reihe von Regentagen hätte die Maßnahme leider etwas zurückgeworfen. Und Regen: den können die Männer wirklich nicht gebrauchen.
Stückweise wird das Dach in diesen Tagen abgedeckt. Zum Vorschein kommt die alte Dämmwolle, die an vielen Stellen zerfressen ist. Offenbar hat sich eine Marderfamilie hier eingenistet und seit geraumer Zeit ihr Unwesen getrieben.
Stück um Stück muss der alte Kern also entfernt und das Dach mit neuer Dämmung wieder aufgebaut werden. "Eine neue Dämmung war unumgänglich", schildert Marion Weike. Im Dachgeschoss des Altbaus wären seit einigen Jahren die Kinder untergebracht, die den offenen Ganztag besuchen. Die wollten natürlich auch im Winter angenehme Temperaturen haben. Abgesehen davon, dass sich auch an den Heizkosten gezeigt hätte, dass das Dach dringend sanierungsbedürftig wäre.
Wer im Hof der Grundschule auf den Altbau schaut, sieht erst, wie enorm die Dachfläche ist. "Rund 730 Quadratmeter sind es bestimmt", schätzt Daniel Pegel; hinzu kämen die Gauben der Ausbauten, die ebenfalls neu gedeckt würden.
Eine große Hilfe bei den Arbeiten ist der neue Kran der Firma Alisch, der sich bis auf 37 Metern Höhe ausfahren lässt. Gestern transportierten die Männer in der Mulde, die an seinem Ende befestigt war, die Reste des Dachs nach unten; alte Dämmwolle, aber auch Dachlatten, Teerpappe und die ausgedienten Dachziegel. In den nächsten Tagen wird der Kran dann das neue Material in die andere Richtung befördern.
Womit übrigens schon begonnen wurde. Während zur Straße hin noch die Abdeckarbeiten laufen, ist zum Innenhof der neue Dachaufbau weit vorangeschritten. Auch die ersten neuen Ziegel sind bereits verlegt.
Wie die Mengen an neuer Mineralfaserwolle liegen im Innenhof der Schule auch die neuen Dachziegel bereit und warten darauf, in den nächsten Tagen verbaut zu werden. "Die alten Ziegel sind nicht mehr zu gebrauchen", sagt Daniel Pegel und die Bürgermeisterin bestätigt, dass viele von ihnen Risse hätten, manche sogar durchgebrochen wären.
Zeit also, sie gegen neues Material auszutauschen. Zusammen mit dem neuen Dach soll, da das Gerüst einmal aufgebaut ist, außerdem der Brandschutz an dem Gebäude verbessert werden.
Für die Kinder, die heute die Grundschule in Langenheide besuchen, für die Eltern aus Langenheide, Theenhausen und Umgebung und nicht zuletzt das Lehrerkollegium der Grundschule dürfte die Sanierungsmaßnahme ein freudiges Ereignis sein: Ist sie nicht zuletzt ein deutliches Bekenntnis zum Erhalt des Standorts an der Langenheider Straße.