Von Nicole Donath
Versmold.
»Ich bin wieder hier, in meinem Revier, war nie wirklich weg ...« - Dieser Song von Marius Müller-Western-hagen würde gerade ganz gut zu den ersten Herren der Spvg. Versmold passen: Tatsächlich waren die Handballer trotz des Abstiegs und trotz verlorener Relegation eben doch nie aus der Landesliga weg, sondern dürfen aufgrund der aufgestockten Bundesliga in ihrem Revier bleiben. Indes, das Team hat eine ganz harte Saison vor sich.Der Kader, der Trainer Dirk Schmidtmeier am Dienstagabend beim Training zur Verfügung steht, ist schon recht klein. Das Problem: Er wird auch klein bleiben. Neben dem Abgang von Marcel Hermann, der innerhalb von Versmold zu den Sportfreunden Loxten gewechselt ist, fällt Constantin Kraak nach seinem Kahnbeinbruch in der Mittelhand vorerst aus. Sören Stolte, der in Essen studiert, steht auch nur noch sporadisch zur Verfügung. Und dann haben Michael Sirges und Jan Prange auch noch kurzfristig erklärt, dass ihnen die zeitliche Belastung doch zu groß wird - das kommt überraschend.
Dirk Schmidtmeier will das gar nicht weiter kommentieren, schließlich spreche man hier über ein Hobby. Enttäuscht ist er dennoch, denn die bevorstehende Saison wird mehr denn je zu einer Herausforderung, zumal die Staffel eine andere sein wird: Die Gegner heißen nicht mehr länger Hörste oder Brockhagen, sondern Lemgo oder Bünde-Dünne. "Wir kennen die Gegner nicht und haben teils hundert Kilometer weite Fahrten", stellt »Schmidti« fest, "das wird schon ein Kraftakt." Andererseits: "Die neuen Gegner kennen uns auch nicht und das kann vielleicht auch unser Vorteil sein." Und so hoffen die Blau-Weißen, dass sie am Saisonende 2015 den Klassenerhalt gesichert haben.
Der Weg dorthin sieht so aus: Nach einer langen Saison bis Ende Mai hatte Schmidtmeier zunächst eine Pause und dann Kraft- und Ausdauereinheiten ohne Ball verordnet. Jetzt, im zweiten Teil der Vorbereitung, ist das klebrige, runde Leder wieder mit dabei: "Die Jungs sind fit und wir üben das Spielerische", erklärt der Coach. "Konsequente Abschlüsse, das Vermeiden technischer Fehler." Auch der mentale Aspekt wird in der Teamführung des ehemaligen Zweitligaspielers eine Rolle spielen: "Natürlich fehlt hier der ein oder andere erfahrene Spieler. Da gilt es, sensibel zu agieren." Schließlich sind sie geblieben, um zu bleiben.