von kerstin spieker
Werther.
Kunst zu erleben im Wertheraner Böckstiegel-Haus heißt nicht nur, sich Arbeiten des Westfälischen Expressionisten Peter August Böckstiegel (1889 bis 1951) anzusehen. Vielmehr lädt das Programm für Sommer und Herbst dazu ein, sich mit allen Sinnen der Kunst zu nähern. Wanderungen, Workshops und kulinarisches Vergnügen ergänzen die Führungsangebote durch das Haus an der Arrode, in dem der Expressionist Böckstiegel aufgewachsen ist und viele Jahre mit seiner Frau und seinen beiden Kindern gelebt und gearbeitet hat. Gestern stellte David Riedel, künstlerischer Leiter des Böckstiegel-Hauses das aktuelle Programmheft vor.Für Kinder und Erwachsene ist es randvoll mit Angeboten, die eigene Kreativität zu nutzen. "Wir wollen die Monate, in denen wir hier künstlerisch arbeiten können, so gut es geht nutzen", versprach David Riedel. Gleich nach den Ferien startet der erste Workshop für Kinder. Sechs- bis zwölfjährige beschäftigen sich am Dienstag, 26. August, von 15 bis 18 Uhr mit Kartoffeldruck.
Einen besonders aktuellen Bezug zur Entwicklung des Böckstiegel-Hauses an der Arrode hat der Kurs unter Leitung von Karola Eisenblätter. Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 14 Jahren sind eingeladen, sich am Donnerstag, 4. September, von 15 bis 18 Uhr mit dem geplanten Museumsergänzungsbau an der Arrode auseinanderzusetzen. Ob mit Holz, Pappe, Styropor oder Steinen - die Teilnehmer sollen ihre Vorstellungen vom Bau in Modellen umsetzen können. "Wer sich auf diese Weise mit dem Thema beschäftigt hat, wird später sicherlich eine intensivere Beziehung zum fertigen Museum haben", ist Karola Eisenblätter überzeugt. Mit Spannung wartet sie darauf, von den Wünschen und Vorstellungen der Kinder und Jugendlichen zu erfahren.
Tierbilder auf die Leinwand zu bringen, dazu lädt ein entsprechender Kreativkurs Kinder im Alter von sechs bis 12 Jahren am Donnerstag, 11. September ein. In der Zeit von 15 bis 18 Uhr wird in der Werkstatt am Böckstiegel-Haus gezeichnet und dann mit Acryl auf Leinwand gemalt.
Ein immerwährender Böckstiegelkalender steht schon seit langem auf der Wunschliste vieler Bewunderer der Kunst des Expressionisten. "Zumindest wurden wir schon oft darauf angesprochen", so David Riedel bei der Programmvorstellung. Kinder im Alter zwischen sechs und 12 Jahren haben am Donnerstag, 18. September, und Donnertag, 25. September, von 15 bis 18 Uhr Gelegenheit dazu, sich selber einen Begleiter durch das Jahr zu erarbeiten.
Räucherhäuser aus Ton sollen am Donnerstag, 2. Oktober, in der Werkstatt des Böckstiegel-Hauses entstehen. In der Zeit von 15 bis 18 Uhr sind Kinder im Alter von sechs bis 12 Jahren dazu eingeladen, sich ihr Häuschen zu töpfern.
Erwachsene wandeln am Freitag, 12. September, und Samstag, 13. September, auf Böckstiegels Spuren. Unter der Leitung von Irmgard Wiesbrock entstehen an beiden Tagen in der Zeit von 12 bis 18 Uhr Mosaike. Nach einer Führung an der Arrode, die Teilnehmern Gelegenheit bietet, einen Blick auf Peter August Böckstiegels Mosaike zu werfen, geht es in die Werkstatt der Wertheraner Künstlerin in Häger. Sie selber hat sich seit Jahren den Mosaikarbeiten verschrieben und verfügt über ein entsprechendes Materiallager. Aus Stein, Glas und gebrannten Keramikteilen erstellen die Teilnehmer nach ersten eigenen Skizzen kleine Bilder im Format von etwa 30 mal 30 oder 40 mal 40 Zentimetern.
Auch absolute Neueinsteiger ohne Vorkenntnisse sind im Kurs willkommen. "Ich bin ganz sicher, dass da jeder etwas zu Wege bringt - schließlich bin ich ja auch noch da", bietet Irmgard Wiesbrock ihre Unterstützung an. Geplant ist, die fertigen Werke am Sonntag, 14. September, anlässlich des Tages des offenen Denkmals vor dem Böckstiegel-Haus zu präsentieren.
David Riedel zeigte sich gestern zufrieden mit dem Programm, das er mit seinem Team für die kommenden Monate auf die Beine gestellt hat. Er selber werde sich aufgrund der Planungsarbeiten für den Museumsergänzungsbau mit eigenen Themen einfach aus zeitlichen Gründen etwas zurückhalten müssen, kündigte er an.
Wieder intensiver in den Blickpunkt rücken möchte das Team des Böckstiegel-Hauses den Böckstiegel-Pfad, den Karola Eisenblätter und Udo Lange 2001 ins Leben riefen. Von der Wertheraner Innenstadt bis zum Hof Heining führt der Weg, in dessen Verlauf 15 Stationen auf markante Motive im Schaffen Böckstiegels aufmerksam machen. Am Freitag, 22. August, und am 12. September geht es jeweils um 16 Uhr von der Friedhofskapelle aus los.
Für alle genannten Veranstaltungen sind Anmeldungen unter ` (0 52 03) 32 97 erforderlich. Weitere Infos gibt es unter www.boeckstiegel-haus.de.